Die Neuvermessung der Baumannshöhle in Rübeland


von: Uwe Fricke

Die Baumannshöhle ist die älteste Schauhöhle Deutschlands. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts soll ein Bergmann mit dem Namen BAUMANN die Höhle entdeckt haben. Die Entdeckungsgeschichte ist aber historisch nicht eindeutig belegt (Völker, C. u. R. o. Jahr). In Veröffentlichungen aus dem Jahre 1565 wird mitgeteilt, daß schon seit einigen Jahrzehnten die Höhle von Besuchern befahren wird. (Mucke u. Hase 1990). Einer der prominentesten Befahrer der Höhle war JOHANN WOLFGANG v. GOETHE, der die Baumannshöhle in den Jahren 1777, 1783 und 1784 aufsuchte. 1649 beginnt der erste geregelte Führungsbetrieb in der Höhle. Ein erster Plan wird 1654 von CASPAR MERIAN als Kupferstich angefertigt (Reinboth 1982), dies ist vermutlich die älteste Darstellung des Inneren einer deutschen Höhle. Die erste Grundrißdarstellung der Baumannshöhle wird 1656 durch den Studenten v. ALVENSLEBEN in dessen Reisetagebuch gezeichnet (Reinboth, 1982). 50 Jahre später, im Jahre 1702, erscheint ein weiterer Plan als Kupferstich in den ACTA ERUDITORUM, einem wissenschaftlichen Magazin. Dieser Plan, dessen Autor unbekannt ist, wurde von dem Helmstedter Gelehrten v. d. HARDT gefunden und veröffentlicht. Derselbe Plan wurde von LEIBNIZ 1749 übernommen und in seiner Protogaea publiziert. Es dürfte sich hierbei um den ältesten brauchbaren, deutschen Höhlenplan handeln (Reinboth 1982). 1788 fertigte der Markscheider C. W. C. HAUSDÖRFER einen Generalriß von Rübeland und den dortigen Eisensteinsgruben. In diesem Generalriß wurde auch die Baumannshöhle als wurstartiges Gebilde dargestellt. REINBOTH schreibt weiterhin:"... daß im gleichen Jahr der Schüler Hausdörffer's, der Markscheider L. C. ILSE, der im benachbarten Hüttenrode zu Hause war, eine Neuvermessung der Baumannshöhle vornahm. ILSES Abeiten sind leider verschollen und nur durch einen Hinweis des damals in Hüttenrode amtierenden Pfarrers STÜBNER in dessen "Denkwürdigkeiten des Fürstentums Blankenburg" und das beigefügte Observationsregister nachgewiesen. In einem späteren, ebenfalls von HAUSDÖRFER 1819 gezeichneten, Generalriß von Rübeland sind exakte Grundrisse der Höhlen eingetragen, die eine markscheiderische Aufnahme voraussetzen. Die Vermutung liegt nahe, hier die Ilseschen Pläne - wegen des großen Maßstabes von 1 : 1400 stark generalisiert - wiederzufinden, falls nicht HAUSDÖRFER eine eigene Vermessung vorgenommen hat."

Den ersten wissenschaftlich brauchbaren Höhlenplan fertigte der Oberforstmeister ROBERT NEHRING, assistiert von F. HASE und CH. STREITENBERG, in den Jahren 1877 bis 1890 an. NEHRING zog sich auf Grund der Vermessungsarbeiten im Februar 1888 eine Regenbogenhaut-Entzündung zu, hervorgerufen durch schlechte Lichtverhältnisse beim Vermessen und abendlichen Kartieren der Meßergebnisse, so daß er nicht bei dem von ihm projektierten Stollendurchbruch am 23. Juni 1888 in der Hermannshöhle zugegen sein konnte. Teile dieses Planes bilden noch heute die Grundlage der neueren Pläne. Dr. F. STOLBERG führte dann in den Jahren 1928 bis 1929 teilweise Neuvermessungen in der Baumannshöhle durch. Er verwendete in seinem Plan wiederum Teile der Nehringschen Vermessung, da Stolbergs Hauptaugenmerk mehr der Erforschung und Vermessung der Hermannshöhle galt. Stolberg vermerkte in seinen Tagebucheintragungen, daß eine planmäßige wissenschaftliche Arbeit in den Rübeländer Höhlen seit Nehrings klassischer Zeit geruht habe (Stolberg, 1984).

Erst wieder im Jahre 1966 fand eine umfangreiche Neuaufnahme von Teilen der Baumannshöhle, ausgehend auf Anregung der Rübeländer Höhlenforschergruppe, statt. Der ortsansässige Markscheider WAND führte eine exakte markscheiderische Aufnahme des Führungsweges durch die Baumannshöhle und Hermannshöhle durch. Für die spätere Plandarstellung verwendete aber auch WAND wieder die Umrisse der Nehringschen und Stolbergschen Plandarstellungen. Aufgrund der politischen Verhältnisse in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik gelangten die Unterlagen niemals an die breite Öffentlichkeit. Dank der Initiative des damaligen Direktors der Rübeländer Tropfsteinhöhlen, Herrn WOLFGANG HASE, der gleichzeitig Vorsitzender der Rübeländer Höhlengruppe war, sind diese wertvollen Unterlagen noch heute erhalten. Nach dem Wegfall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands besichtigten Siegfried Wielert und der Autor die Unterlagen. Wolfgang Hase berichtet auch, daß schon sein Urgroßvater zusammen mit Nehring Vermessungsarbeiten in der Baumannshöhle durchgeführt und Stolberg diese Daten zum Teil zusammen mit seinen eigenen Vermessungen in den Höhlenplan von 1929 übernommen habe (vergl. Stolberg-Plan von 1928).

Anfänglich war nur geplant, auf Wunsch der Rübeländer Gruppe die Eingänge der Rübeländer Höhlen zueinander einzumessen. Wir gelangten dann aber nach und nach zu der Erkenntnis, daß eine Gesamtdarstellung unter Einbeziehung der Wandschen Unterlagen sinnvoll wäre. Wir beschlossen daraufhin, den Polygonzug durch die Hermannshöhle und die Baumannshöhle nachzumessen. Bei einer Vorerkundung Weihnachten 1990 überprüften wir, ob die Wandschen Meßpunkte untertägig noch vorhanden waren. Leider fehlten einige Bodenpunkte, so daß eine Neuaufnahme des Polygonzugs im Ganzen ins Auge gefaßt wurde. Während der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. im September 1991 in Rübeland wurde ein Termin für den Beginn der untertägigen Vermessung in der Baumannshöhle vereinbart. Dieser wurde in den November verlegt, da zu dieser Zeit immer eine der beiden Schauhöhle für Reinigungs- und Reparaturarbeiten geschlossen ist.

Parallel zu diesen Unternehmungen lief auch die ursprünglich geplante Einmessung der Höhleneingänge. Die größte Schwierigkeit lag anfänglich in der Auffindung der vorhandenen Aufnahmepunkte im ehemaligen DDR - Landesnetz. Bis auf die Wandschen Unterlagen hatte wir keine weiteren Angaben hierüber. Wir schufen uns zuerst ein örtliches System im Bereich der Rübeländer Höhlen. Dieses wurde mit einem elektronischen Tachymeter Typ Elta 3 E1 (Erläuterung der Fußnoten am Textende) sehr präzise aufgenommen und ausgeglichen. Die Höhleneingänge wurden hierbei exakt bestimmt. Während dieser Arbeit setzten wir noch mehrere Aufnahmepunkte, die zum größten Teil unterirdisch vermarkt wurden2 . Das örtliche System wurde später mit Hilfe des Computers in das bundesdeutsche Landeskoordinatennetz transformiert. Eine weitere Schwierigkeit lag in der Auffindung geeigneter Höhenbolzen. Nach einigem Suchen im Gelände und intensiven Aktenstudium war es jedoch möglich gewesen, doch noch eine ganze Reihe von Höhenbolzen in Rübeland aufzufinden. Mit Hilfe mehrerer Nivellements wurden alle Aufnahmepunkte nivelliert und höhenmäßig ausgeglichen. Das Höhennetz Sachsen Anhalts bezieht sich aber nicht wie in den Altbundesländern auf Normal Null (NN) im Deutschen Haupthöhennetz (DHHN)3, sondern auf Höhen Null (HN). Zur Zeit ist es aber nicht relevant, ob die Rübeländer Höhlen im DHHN- oder im HN-Netz eingemessen sind. Wird das Deutsche Haupthöhennetz auf Sachsen-Anhalt übertragen, so wird auch das Nivellementnetz transformiert. Zur Zeit beträgt der Unterschied zwischen den beiden Netzen ca. 1 dm, ein für die eigentliche Höhlenforschung unwichtiger Betrag.

Während der Vermessungsarbeiten wurde festgestellt, daß sich seit 1966 und vor allem, seit Nehring und Stolberg die Baumannshöhle bearbeiteten, sich mittlerweile in einigen Bereichen drastische Veränderungen meist baulicher Natur ergeben haben. Zum einen ist der Führungsweg verlegt worden, und zum anderen sind im Goethesaal große Veränderungen durch den Einbau der untertägigen Naturbühne erfolgt. Wir entschlossen uns daraufhin, eine komplette Neuvermessung mit exakter Aufnahme der topographischen Verhältnisse und Aufnahme des Höhleninventars durchzuführen. Als Beispiel für eine solche Detailplanaufnahme sei hier die jüngste Vermessung der Kalkberghöhle in Bad Segeberg durch die ArGeKH genannt (Fricke, 1989).

Die untertägige Vermessung der Baumannshöhle begann damit, daß zuerst versucht wurde, soweit als möglich vermarkte Polygonpunkte der Wandschen Unterlagen aufzufinden, um Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Einige Punkte (Stunden) waren aber nicht mehr auffindbar und mußten rekonstruiert oder erneuert werden. Nach langwieriger Suche fanden wir noch einen versteckten, kaum sichtbaren Bodenpunkt im Bereich Eingangstollen - Schildkröten-schlucht von der Wandschen Vermessung wieder. Ein weiterer Bodenmeßpunkt in diesem Bereich mußte rekonstruiert werden, da hier in den letzten Jahren die Treppenstufen verändert worden sind. Bis zum Eingang in den Goethesaal ließen sich alle weiteren Meßpunkte ohne große Probleme auffinden. Im Goethesaal selbst waren die Bodenmeßpunkte nicht wieder auffindbar. Der Goethesaal, bei Stolberg noch als Tanzsaal bezeichnet, ist seit der Nehringschen und Stolbergschen Vermessung4 in weiten Bereichen durch den Einbau von Theaterkulissen grundlegend verändert worden. Selbst die Einmündung des ehemaligen Eingangs im Nordosten des Goethesaals ist nach 1966 verändert worden, so daß auch die Wandschen Unterlagen hier nicht mehr mit der Realität übereinstimmen.

Nach Abschluß der Rekonstruktionsarbeiten an den Punkten im alten Polygonzug wurde der untertägige Zug an den neu geschaffenen Außenpolygonzug angekoppelt.

Parallel zur Polygonzugaufnahme wurden die Raumformen in den großen Räumen der Höhle mit dem elektronischen Tachymeter und Prismenstab optoelektronisch erfaßt, so auch im Goethesaal. Bedingt durch die vielen Kulisseneinbauten und die Unübersichtlichkeit dieser Halle ein schwieriges Unterfangen. Allein im Goethesaal wurden somit über 100 Theodolitmeßpunkte exakt bestimmt. Die Randbereiche des Goethesaals stellten ein größeres Problem bezüglich der zeichnerischen Wiedergabe dar, da die Wangen, vor allem im südöstlichen Bereich des Goethesaals, häufig in sehr flache Spalten auslaufen und sich diffus verlieren.

Die aufgenommenen Meßdaten wurden direkt im Anschluß an die jeweilige Vermessung in einen Personalcomputer übernommen, bearbeitet, ausgewertet und als Computerplots ausgedruckt. Anschließend wurde sofort damit begonnen, die Raumformen in die ausgedruckten Plots hineinzukonstruieren.

Parallel zur untertägigen Vermessung mit einem Grubentheodoliten (Theo 080 A)5 wurde vom Autor mit der Hängezeugvermessung begonnen. Mittels dieser Vermessungsmethode (mit Maßband, Busole und Klinometer) wurden sämtliche Bereiche vermessen, in denen eine Aufnahme mittels Tachymeter oder Grubentheodolit nicht möglich war bzw. den Aufwand nicht gerechtfertigt hätte. Ein Großteil dieser Meßzüge der Hängezeugvermessung wurde wieder auf den Hauptpolygonzug zurückgeführt, und eventuell aufgetretene Abweichungen wurden mittels einer Fehlerabschlußverteilung bzw, Rundzugausgleichung auf ein Minimum reduziert. Mindestens jeden Meter wurden entlang des Meßzuges jeweils orthogonal 4 Stichmaße nach rechts, nach links, nach oben und nach unten ermittelt. Diese Werte wurden für die Raumkonstruktion und für eine genäherte dreidimensionale computeranimierte Raumdarstellung benötigt. Auch in Teilen des Goethesaals wurde die Hängezeugvermessung angewandt, so z.B. entlang des ehemaligen Führungsweges bis zum Hamburger Wappen. Oberhalb einer 2 m hohen Bergemauer6 wurde während der Vermessungsarbeiten ein kleiner schachtartiger Abstieg, der etwa 5 m in die Tiefe führte, gefunden. Hineingeworfene Steine rollten im Schacht, allem Anschein nach in einen größeren Hohlraum. Eine spätere Erkundung ergab, daß der kleine Schacht nur in ein enges Verbruchlabyrinth führte. Nennenswerte Fortsetzungen konnten nicht gefunden werden. Das Verbruchlabyrinth war nicht auf dem Stolbergschen Plan verzeichnet. Auch im östlichen Bereich des Goethesaals fanden sich während der Vermessung allenthalben flache Spalten, die weiterführten und auf dem Stolbergplan noch nicht verzeichnet waren. Zum Großteil verlaufen diese Spalten inmitten eines riesigen Bruchfeldes, welches den gesamten südöstlichen Bereich des Goethesaals prägt und bilden somit ein kleines Labyrinth von Spalten und verbrochenen Gängen.

Im nordwestlichen Bereich des Goethesaals, dort wo ein großer Verbruch steil, ca. 40 m gegen Nordwesten aufsteigend, zum höchsten Punkt (laut Stolbergs  Plan von 1929) der Baumannshöhle führt, konnte im Sommer 1992 ein kleines, bisher unbekanntes Gangsystem mit einer Länge von 40 bis 50 m entdeckt werden. Am Ende des steil aufwärts führenden Ganges vom Goethesaal zum höchsten Punkt der Höhle drückt ein großer Verbruch in den Hohlraum herein. Viele Inschriften an den Wänden (1841 bis 1909) zeugen von früheren Besuchern dieses Höhlenteils. Am Verbruch wäre eine Grabung sehr interessant und könnte eventuell in weitere Höhlenräume führen. Eine weitere bislang unbekannte Fortsetzung wurde am 20. Und 21. Dezember 1992 erkundet. Mit Hilfe einer Akkubohrmaschine und einem Steigbaum konnten sich die Höhlenforscher Andreas Hartwig, Michael Conrad, Holger Thies und der Autor bis zum derzeitig höchsten Punkt der Baumannshöhle in einem 30 m hohen Kamin emporarbeiten. Oberhalb des Kamins setzt ein kleines Gangsystem an, das vermutlich früher einmal zu Tage ausstrich.

Während der Vermessungsarbeiten wurden immer wieder Forschungsfahrten in bislang unbekannte kleine Fortsetzungen unternommen in der Hoffnung, doch noch einmal einen größeren Höhlenteil zu finden. So auch im Goethesaal am alten Führungsweg, wo versucht wurde, eine steil aufwärts führende Röhre, die in ca. 5 Metern Höhe an der nordwestlichen Hallenwand ansetzte, zu erforschen. Für den Einstieg wurde eine Aluminumschiebeleiter, die zum Zeitpunkt der Vermessung von den Reinigungskräften der Höhlenverwaltung für die Sinterreinigung benötigt wurde7, verwendet. Man versuchte nun die steile und rutschige Röhre zu befahren, einige kleine Stalagmiten waren die einzigen Griffe. Das Ende der gut einen Meter durchmessenden Röhre verjüngte sich aber allsbald zu einem engen Schluf, der dann nicht mehr befahren wurde. Wollte man hier weiterforschen, so müßte zuerst durch eine vernünftige Absturzsicherung vorgesorgt werden.

Der Hauptpolygonzug im Bereich der "Alten Höhle" mußte komplett mit dem Theodoliten bestimmt werden, da in diesem Höhlenteil sehr viele Eisentreppen und Geländer eingebaut sind und diese die Busole bei der Hängezeugvermessung zu stark abgelenkt hätten. Auch im Bereich Fotostand8 und Schildkrötenschlucht wurde noch ein Polygonzug mit dem Theodoliten bestimmt, so daß ein Ringzug innerhalb der Höhle geschlossen werden konnte. Die Höhlenteile Schildkrötenschlucht und auch der Alte Teil gestalteten sich überaus beschwerlich in Punkto Theodolitvermessung. Jede Geräteaufstellung war ein Abenteuer für sich. Oftmals mußte das Stativ auf schrägen, rutschigen Sinterflächen oder an Standpunkten, wo man sich kaum selber festhalten konnte, aufgestellt werden. Oberhalb der Schildkröte fanden sich kuriose, krumme Stalagmiten, die teilweise in sich verdreht waren oder einen "Buckel" besaßen. Diese Verformungen werden durch sehr langsame Bewegungen der Verbruchmasse, auf welcher die Stalagmiten gewachsen sind, hervorgerufen oder durch Veränderungen des Abtropfpunktes an der Firste. In der Schildkrötenschlucht war  zu beobachten, daß sich die  krummen und buckeligen Stalagmiten nur dort bildeten, wo Sinterfahnen an der Firste das Wachstum der Stalagmiten beherrschten. Dort, wo nur Stalaktiten über den Stalagmiten vorhanden waren, gab es keine krummen Stalagmiten. Jedoch möchte der Autor an dieser Stelle einfügen, daß es für weitere Aussagen zu diesem Phänomen genauere Beobachtungen erfordert, da während der Vermessung nur sehr wenig Zeit den krummen Stalagmiten geopfert wurde. Zwischen den Verbruchblöcken befanden sich außerdem viele gefällte und wieder festgesinterte Tropfsteine.

Der Gang zum Fotostand bzw. zur Schildkrötenschlucht dürfte der bei Nehring beschriebene Entdeckungsgang in die Neue Baumannshöhle sein9. Leider hatte Markscheider Wand, dessen Unterlagen wir vorliegen hatten, nur ganz streng den Führungsweg aufgemessen. Es blieb somit nichts anderes übrig, als die Raumformen komplett neu aufzumessen. Auch der Stolbergplan gab teilweise nur vereinfacht die Raumformen wieder. Im Jahre 1987 konnten aber zwei größere Fortsetzungen in der Baumannshöhle durch die Rübeländer Höhlenforschergruppe entdeckt und vermessen werden. Es handelte sich einmal um einen flachen Verbindungsgang mit mehreren Räumen, der von der Alten Höhle bis zum Fotostand führte, und zum anderen um das über 100 m lange System der Teufelsgrotte, nordwestlich vom Gr. Knochenfeld gelegen . Alle Meßdaten der damaligen Vermessung waren noch vorhanden und konnten direkt in die Computerdateien eingearbeitet werden. Hierzu mußten lediglich einige kurze Ankoppelungsmeßzüge durchgeführt werden.

Nach Fertigstellung des untertägigen Hauptpolygonzuges wurde mit dem Nivellieren des Polygonzuges begonnen, als Meßgerät kam ein NI 2 zum Einsatz.

Nach Beendigung der 1. Vermessungswoche wurden die Daten im Computer umfangreich bearbeitet. Hierbei stellten sich noch einige Ungereimtheiten und Fehler in der Hängezeugver-messung heraus. Diese Fehler wurden am 9. und 10. November 1991 durch Nachmessungen beseitigt.

Bis zum November 1991 wurde die gesamte Vermessung noch in einem örtlichen System gehandhabt. Damit dieses örtliche System aber in das Landeskoordinatennetz transformiert werden konnte, begann eine umfangreiche Außenvermessung.

Am 30. November 1991 wurde der Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. wieder einmal das Tachymeter Elta 3E zur Verfügung gestellt. Mittels dieses Meßgerätes wurden mehrere Trigonometrische Punkte (TP`s) auf der Hochfläche zwischen Elbingerode und Rübeland bestimmt. Sie wurden für die geplante Transformation benötigt. Es wurden insgesamt 4 zusätzliche TP's beobachtet. Alle 4 Punkte befanden sich im Dreieck zwischen Kaltem Tal, Waddekenholz  und Garkenholz. Alle Punkte waren noch mit einem Signalaufbau10 versehen und ließen sich hierdurch gut auffinden. Als Ausgangspunkte für die Bestimmung der TP's wurden die vereinseigenen Aufnahmepunkte am Pavillion sowie zwei TP's auf dem Bielstein und dem Schmiedeberg verwendet.

Nach Beendigung der Vermessungsarbeiten für die Transformation wurde mit der Topographieaufnahme oberhalb der Baumannshöhle begonnen. Diese Arbeit ließ sich am besten in der kalten Jahreszeit durchführen, da der Bewuchs und das Laub sich nicht mehr so störend auf die Vermessung auswirkten. Für die Topographieaufnahme wurden zwei neue Aufnahmepunkte auf dem Schmiedeberg bestimmt. Innerhalb weniger Stunden konnte ein großer Teil des übertägigen Geländes oberhalb der Baumannshöhle mit dem elektronischen Tachymeter aufgenommen werden. Das Hauptaugenmerk galt hier einem verfüllten ehemaligen Tagesbruch, der im Bereich zwischen Fotostand und Säulenhalle vor einigen Jahren entstanden war. Laut Auskunft der damaligen Höhlenangestellten und Höhlenforscherin Marita Müller (jezt Wielert) aus Rübeland fielen damals beim Einsturz des Tagesbruches zusammen mit dem Versturzmaterial auch viele Abfallstoffe wie z.B. Küchenabfälle usw., die in früherer Zeit in den Erdfall geworfen worden waren, in die Baumannshöhle hinein. Der Tagesbruch wurde dann mit einer Betonbühne gesichert. Unterhalb der Betonbühne wurde zudem noch eine Sicherheitsbühne, bestehend aus Stahlträgern und Wellblechen, eingezogen.

Im Dezember 1991 wurde das Elta 3E noch einmal verwendet, um in der Säulenhalle die Raumformen elektronisch zu bestimmen. Diese Methode hatte den Vorteil, das keine Sinterformen durch das Anbringen von Meßpunktösen11 beschädigt und/oder verunstaltet wurden. Eine Hängezeugvermessung zwischen den vielen Stalagmiten wäre auch nur sehr beschwerlich durchführbar gewesen.

In der ersten Dezemberwoche 1991 konnten endlich die Unterlagen für die Transformation des örtlichen Systems in das Landeskoordinatennetz12 beschafft werden. Die Transformation in das Gauß - Krüger - Koordinatennetz wurde nun mittels der Helmerttransformation durchgeführt. Als Bezugspunkte dienten hierbei die TP's auf dem Bielstein, auf dem Schmiedeberg und drei Punkte zwischen Kaltem Tal, Waddekenholz und Garkenholz.

Nach Abschluß der Transformation ergab sich eine Standartabweichung im Polygonzugnetz von 0,006m. Die Hängezeugvermessungen wurden nun in das neue Landeskoordinatennetz mit einbezogen und neue Polygonzuplots angefertigt. Anhand dieser Plots war man  nun in der Lage, die eingemessenen Raumformen zeichnerisch korrekt auf Papier zu bringen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. (ArGeKH) verfügt somit über ein umfangreiches Festpunktnetz in und um Rübeland.


Ende Dezember 1991 wurde durch die ArgeKH eine weitere Vermessungswoche durchgeführt. Direkt vor Ort, im Rübeländer Höhlenforscher Vereinsheim, wurden für die Zeit der Vermessungwoche zwei Computer installiert, so daß ein 286'er PC, ein 386'er PC und ein Laptop (zur Datenfernübertragung) zur Verfügung standen. Die Datenfernübertragung zu einem in Wildemann installierten Grafikcomputer funktionierte trotz der damaligen schlechten Telefonverbindung problemlos.

Während der Autor die Vermessungsarbeiten im Bereich der Schildkrötenschlucht weiter fortsetzte, wurde schon mit der Herstellung eines Hauptpolygonzuges durch die Hermannshöhle durch Siegfried Wielert und Günter Volmer (beide von der ArGeKH) begonnen. Zum Einsatz kamen die gleichen Meßgeräte wie in der Baumannshöhle.

Am Neujahrstag erhielten wir vom damaligen Höhlendirektor W. Hase eine Kopie des "Pachtvertrages13 zwischen der herzoglichen Kammer, Direktion der Forsten, und der Direktion der Harzer Werke zu Rübeland und Zorge unter Zustimmung herzoglicher Kreisdirektion Blankenburg und der Gemeinde Rübeland, nachdem letztere den unter Gemeindegrund gelegenen Teil der Baumannshöhle zu diesem Zwecke der erstgenannten Behörde auf Grund bezüglicher Abkommen und der nachfolgenden Bestimmungen zur Verfügung gestellt hat." In der Anlage befand sich jeweils ein Originalplan der Hermannshöhle (handcoloriert), der Bielshöhle und der Baumannshöhle (alle drei Pläne aus der Feder von Nehring auf Zeichentransparent14 1888).

Alle bisher mit dem Hängezeug aufgenommenen Raumformen wurden nach Abschluß einer dritten Vermessungswoche zusammen mit den Polygonzugplots zu Papier gebracht. Des weiteren wurde zwischenzeitlich ein Teilblattschnitt mit einer Teilblattübersicht für den zukünftigen Baumannshöhlenplan entwickelt. Der Hauptplan wurde im Maßstab 1:100 und der allgemein zugängliche Höhlenplan (für Veröffentlichungen usw.) im Maßstab 1:500 bzw. 1: 250 erstellt. Die Teilblätter des Hauptplans entsprechen dem DIN A1 Format, wobei der rechte Rand die Breite einer DIN A4 Seite hat und in diesem Feld die Teilblattangaben usw. vermerkt werden. Die Teilblätter und Teilblattbezeichnungen orientieren sich am Gauß - Krüger - Koordinatennetz. Komplizierte Höhlenetagen werden auf gesonderten Teilblättern dargestellt, und entsprechend gekennzeichnet.


3 D-Ansichten der Baumannshöhle auf der Grundlage der neuen Vermessungen. Die Grafiken wurden von Holger Koch erstellt.

Schrifttum und Quellennachweis:

Biese, W. (1933)
  Über Höhlenbildung II. Teil: Entstehung von Kalkhöhlen - Abh. Preuß. Geol.
       L.-A., N.F., H. 146, 170 S., 45 Abb., 20 Taf., Berlin

Fricke, U. (1989)
  Ein neuer Plan der Segeberger Kalkberghöhle - Mitt. Verb. dt. Höhlen- u.
      Karstforsch., 35 H 1/2, S. 77 - 85, München

Fricke, U.  (1991)
  Protokoll der Baumannshöhlenvermessung in Rübeland vom 25. Oktober bis 3.
      November 1991 -Mitt. ArGeKH, S. 8 - 24, H. 4, 1991, Osterode

Fricke, U.  (1992)
  Vermessung der Baumannshöhle; zweite Vermessungswoche - Mitt. ArGeKH,
      S. 4 - 18, H. 1, 1992, Osterode

Gärtner, M. u. Hagebusch, A.  (1988)
  Fachkunde für Vermessungstechniker - 7. Aufl., 310 S., Rheinland-Verlag
      GmbH, Köln

Hartwig, A. (1993)
  Ein Forschungswochenende in Rübeland vom 20. Bis 22.12.1992-
      Mitt. ArGeKH, S. 15 - 33, H. 1/2, 1993, Osterode

Hase, W. u. Mucke, D. (1990)
  Rübeland und seine Tropfsteinhöhlen - Tourist Verlag Berlin - Leibzig, 64 S.,
      Berlin

Hausdörfer, C.W.C. (1787/88)
  Verjüngte topographische General-Carte von denen ... Blankenburgischen ...
      Eisensteins-Grubenzügen ... 1787/88 -
      Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel K 3835.

Hausdörfer, C.W.C. (1819)
  Fürstl. Blankenburgisches Eisenhütten-Areal zu Rübeland. 1819 -
      Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel K 5543.

Kahmen (1984)
  Vermessungskunde I - 17. Aufl. Walter de Gruyter - Berlin -New York

Nehring, R. (1930)
  Geschichtliches von den Rübeländer Tropfsteinhöhlen - aufgezeichnet nach
      eigenen Erlebnissen -  Manuskript, Braunschweig im Frühjahr 1930

Nehring, R. (1950)
  Geschichtliches von den Rübeländer Tropfsteinhöhlen - Mitt. d. Gesellschaft f.
      Karstforsch., H. 1, S. 10 - 12, Nürnberg

Nehring, R. (1950)
  Geschichtliches von den Rübeländer Tropfsteinhöhlen (Fortsetzung) - Mitt. d.
      Gesellschaft f. Karstforsch., H. 2, S. 1 - 10, Nürnberg

Reinboth, F. (1982)
  Beispiele alter Höhlenpläne aus dem Harz bis 1850 - Mitt. Verb. dt. Höhlen- u.
      Karstforsch. 28, H. 1, S. 13 - 16, München

Stolberg, F. (1950)
  Robert Nehring - Mitt. d. Gesellschaft f. Karstforsch., H. 1, S. 8 - 10, Nürnberg

Stolberg, F. (1958)
  Die alten Abbildungen der Baumannshöhle bis 1770 - Harz-Z. 10, S. 65 - 90,
      Bad Harzburg

Stolberg, F. (1984)
  Nachgelassene Schriften - Abh. d. ArGeKN, H.4, Osterode

Völker, C. u. R. (o. Jahr)
  Schauhöhlen - Höhlenführer - Touristen - Mitt. d. Karstmuseums Heimkehle,
      H. 20, Uftrungen

Wand (1966)
  Zugbuch - Rübeländer Tropfsteinhöhlen - Hermannshöhle - Baumannshöhle -
      48 S., unveröffentl., Rübeland

Wand (1966)
  Koordinatenberechnung der Rübeländer Tropfsteinhöhlen - Hermannshöhle -
      Baumannshöhle - 36 S., unveröffentl., Rübeland

 

Fußnoten:


1 Das Meßgerät Zeiß Elta 3 ist ein vollelektronischer Tachymeter. Alle elektronisch erfaßten Meßdaten werden direkt in einem am Gerät befestigten Computer eingespeist und nach Beendigung der Vermessung in einen handelsüblichen Personalcomputer übertragen. Die Entfernungen werden mit Hilfe der Prismen auf Prismenstäben von dem Gerät optoelektronisch erfaßt und gespeichert. Die Meßgenauigkeit des Gerätes beträgt  1 mm pro km. Die komplette relativ leicht zu transportierende Anlage stellt einen Wert von ca. 80 000 .- DM dar. Der Einsatz dieser für uns unerschwinglichen Meßgeräte wird nur durch die überaus freundliche und unbezahlbare Unterstützung der Firma ÖBVI Reimer aus Goslar möglich. Herrn Reimer gilt auch unser besonderer Dank, ohne seine Unterstützung wären die genauen Vermessungen, die die Arbeitsgemeinschaft für Karstkunde Harz e.V. in letzter Zeit durchführt, undenkbar.


2 Fast jeder Aufnahmepunkt wurde zusätzlich mit einem Exzentrum versehen.

3 Als Höhenausgangs- oder Bezugsfläche gilt in Deutschland seit dem Jahre 1879 diejenige Niveaufläche der Erde, die im Abstand von 37,000 m unter dem Normalhöhenpunkt, einer Marke an der alten Berliner Sternwarte, verläuft. Diese Fläche heißt Normal Null oder NN; sie ist durch Feinnivellements zwischen Amsterdam und Berlin so bestimmt, daß sie auf rund 1 dm mit dem am Amsterdamer Pegel beobachteten Mittelwasser der Nordsee zusammenfällt. Als die Sternwarte im Jahre 1912 abgebrochen wurde, ist als Ersatz im Müncheberger Forst an der Straße Berlin - Küstrin rund 40 km ostwärts der Stadtmitte von Berlin der Normalhöhenpunkt von 1912 geschaffen worden. An der Bezugsfläche NN hat sich dabei nichts geändert. Die Höhen über NN des Nivellementpunktfeldes werden im sogenannten "neuen System" des vormaligen Reichsamts für Landesaufnahme berechnet. Sie enthalten die normale orthometrische Korrektion, d.h. eine von der jeweiligen Schwerebeschleunigung abhängige Verbesserung. Die früher verwendeten Höhen über NN im "alten System" gehen auf das Nivellement in der Zeit von 1868 - 1879 zurück; sie haben mit den Höhen im neuen System nur den Normalhöhenpunkt von 1879 gemeinsam. Beide System können sich bis zu 1 dm unterscheiden. (aus: Kahmen, 1988; S. 218 ff)

4 Friedrich Stolberg erstellte 1928/29 einen neuen Plan der Baumannshöhle, der in vielen Veröffentlichungen seinen Niederschlag fand. Dieser Plan beruht auf Vermessung des Forstmeisters Nehring aus den Jahren 1888 bis 1890 und wurde von Stolberg ergänzt.

5 Mit diesem recht einfachen aber robusten Meßgerät konnte aufgrund 6-facher Repetition in der I. und II. Fernrohrlage, der untertägige Polygonzug mit ausreichender Genauigkeit beobachtet werden.

6 Die 2m hohe Bergemauer im Raum, der in neuerer Zeit Hamburger Wappen genannt wird, (früher wurde nur dieser Raum als Goethesaal bezeichnet) versperrt heute den ehemaligen, schon bei Goethe beschriebenen Führungsweg vom Tanzsaal über das Roß zur Alten Höhle. Dieser Weg wurde in den Anfängen der Schauhöhle nur von ganz wagemutigen Höhlenbesuchern im Schein der Fackeln befahren. Erst 1887 wurde ein Durchschlag zum Eingang des Tanzsaal hergestellt und der Führungsweg verlegt.

7 Jeweils zum Jahresende werden abwechselnd die beiden Schauhöhlen geschlossen. Während dieser Zeit werden wichtige Reparaturarbeiten an der elektrischen Anlage und an den Führungswegen durchgeführt. In neuerer Zeit werden die rußge-schwärzten Sinterbildungen mit einem Hochdruckreiniger erfolgreich gesäubert. Der Ruß rührt von den jahrzehntelangen Führungen mit Fackelbeleuchtung und von den Hüttenbetrieben in Rübeland her. Mit Hilfe des Hochdruckreinigers wird auch der Lampenflora zu Leibe gerückt.

8 Als Fotostand wird der Eingang zur Schildkrötenschlucht, vom Neuen Teil der Baumannshöhle aus gesehen, bezeichnet. An dieser Stelle werden auf Wunsch die Höhlenbesucher in einem Gruppenfoto aufgenommen. Dieser Höhlenteil ist somit auf vielen Postkarten und Erinnerungsfotos festgehalten und weltberühmt.

9 Nehring beschreibt in seinen Aufzeichnungen sehr genau einen einsturzgefährdeten Gang, der von der "Alten Höhle" zur neuen Baumannshöhle führt. Dieser Gang wurde auf Anregung Nehrings von seinem Forschungsgefährten, dem Rübeländer Höhlenführer Christian Streitberg, am 1. Juli 1888 freigeräumt und erstmals befahren. Hierbei wurden die neuen Räume der Baumannshöhle entdeckt. Schon am 5. August 1888 kam Nehring nach Rübeland, um sich die neuen Räume, von denen man sich wundersame Dinge erzählte, anzuschauen.

10 Ein Signalaufbau besteht aus einem dreibeinähnlichen Holzgestell, welches zentrisch über einem Trigonometrischen Punkt zur besseren Beobachtung errichtet wurde. Die Signalaufbauten wurden zu DDR - Zeiten von GEOKART (VEB Geographie und Kartographie) hergestellt und benutzt.

11 Fast jeder untertägige Meßpunkt wurde mit einer kleinen verzinkten Schrauböse und einem 6 mm durchmessenden Bohrloch gekennzeichnet. Hierdurch werden Kontrollmessungen überhaupt erst ermöglicht. Desweiteren dienen diese vermarkten Punkte weiteren Forschungsarbeiten als Bezugs - bzw. Orientierungspunkte. Die kleinen Ösen sind für Außenstehende kaum sichtbar und aus Gründen des Natur- und Höhlenschutzes Farbmarkierungen vorzuziehen. Nicht mehr benötigte Meßpunkte können später einfach herausgedreht und die Bohrlöcher mit etwas Höhlenlehm zugeschmiert werden.

12 Mit dem RdErl. des Ministeriums des Innern des Landes Sachsen -  Anhalt vom 15.07.1991 - 43-23100, Verwaltungsvorschriften zu den amtlichen Bezugssystemen (Bezugssystemerlaß) sind diese zu den amtlichen Bezugssystemen neu gefaßt worden.

Unter Punkt 1.4 (Bezugssystem - Lage) und Punkt 1.4.2 Vorläufiges Amtliches Bezugssystem - Lage ist das Bezugssystem "Lagestatus 150" eingeführt worden.

Lagestatus 150 bedeutet: Gauß - Krüger Koordinatensystem 42/83 3 ); Als geodätische Grundlage gilt: Datum "Pulkowo" 1942 Krassowski - Ellipsoid, Bezug: STN, Ausgleichung 1983, 3  - Streifen.

13 Eine Nachfrage beim Karstmuseum Heimkehle ergab, daß Christel Völker vor einigen Jahren den Originalwortlaut des Pachtvertrages ins Hochdeutsche übersetzt hat.

14 bei Nehring (Nehring 1930) als "Shirting" bezeichnet.

Autorenanschrift:
Uwe Fricke
Amtswiese 17
38667 Bad Harzburg
E-mail: frickespel(at)aol.com

Abb. 1 Baumannshöhle. Kupferstich aus den "Acta eruditorium", Leibniz 1702, veröffentl. von H.v.d. HARDT.

 

 

Situationsskizze: Erforschung eines Kamins in der Baumannshöhle.
Skizze: Andreas Hartwig

 

 



Im Vergleich: Abb. oben zeigt den alten Teil der Baumannshöhle und Abb. unten zeigt den neuen Höhlenteil.
Zeichnungen: Uwe Fricke

 

 



3 D-Ansichten der Baumannshöhle auf der Grundlage der neuen Vermessungen. Die Grafiken wurden von Holger Koch erstellt.