Der sagenumwobene Plessebrunnen

Der sagenumwobene Plessebrunnen – befindet er sich im Innenhof vom Vorwerk „Deppoldshausen“ ?


von : A. Hartwig

 

Einleitung:

 

Vor einiger Zeit wurde ein sehr tiefer Schachtbrunnen in der Nähe von Göttingen wiedergefunden, der den gesamten Muschelkalkgebrigsstock des Plesseforstes, oberhalb von Bovenden, im Innenhof von Deppoldshausen, durchörtert.


Foto Ple-Br-1: A. Hartwig


Foto Ple-Br-2: A. Hartwig


Im Bohrverzeichnis des LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) befanden sich seltsame Unterlagen über einen Brunnen, der im Jahre 1937, von 100 auf 130 m durch die Firma Angers vertieft wurde. Unter Beisein der zuständigen Behördenvertreter wurde am 5. Dez. 2006 das Objekt im Gutshof von Deppoldshausen aufgesucht, es war bis dahin ja nur eine Vermutung, dass dort an der Stelle sich der Brunnen befinden könne der 1937 vertieft wurde. Bevor wir uns am besagte Objekt zu schaffen machten, studierten wir vorher nochmals eingehend das Schichtenverzeichnis, das die Bohrfirma Angers 1937 nach der Brunnenvertiefung angefertigt hatte. Der Brunnenausbauplan war etwas merkwürdig, da er im oberen Teil keine technische noch geologische Angaben aufwies. Weder Brunnendurchmesser noch sonst irgendwas, aber wiederum warum sollten sie hierüber Angaben machen, hatten sie doch nur den Brunnen vertieft. Es handelt sich auch wirklich nur um eine Vertiefung, da die Bohrfirma hierzu laut Bohrunterlagen nur einen Tag benötigt hat. So machten wir uns mit der Vorstellung an die Arbeit, das es sich bei dem Objekt um eine alte ca. 3 bis 4 m tiefe, teilweise mit Bauschutt verfüllte Brunnenstube handelt, an dessen Grunde dann der eigentliche Brunnen zu finden ist. Nach kurzen Voruntersuchungen mittels Bohrstock, bei dessen Aufstoßen am Grunde recht unheimliches Hallen zu hören war, räumte ich dann im Seil hängend, die ehemalige Sohle der vermeintlichen Brunnenstube an einer kleinen Stelle frei. Beim vorsichtigen Abräumen der Sohle fiel unter laut hellendem Gepolter des öfteren etwas nach unten, womit klar war, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Brunnenstube handelt, sondern um einen alten Schachtbrunnen in dem eine Bühne frei hängend eingebaut war. Doch was sich dann den neugierigen vorsichtigen Blicken freigab, überstieg all unseren Vorstellungen. Unter der alten, an vier daumendicken Rundeisen aufgehängten Bühne, dessen ca. 30 mm starke Holzbohlen vollkommen verfault waren, zeigte sich ein ovale (ca. 3 auf 2,5 m) Kalkbruchsteinmauerung, die circa 3 Meter unter der Bühne auf anstehenden Kalkgestein (Mittlerer Muschelkalk) aufsitzt.

 

 

Foto Ple-Br-3: A. Hartwig


Foto Ple-Br-4: A. Hartwig


Foto Ple-Br-5: A. Hartwig


Mit meinem LED-Helmlicht konnte ich dann in einen ca. 2 m durchmessenden, in den anstehenden Fels abgeteuften Schachtbrunnen blicken. Der Blick war atemberaubend!


Foto Ple-Br-6: A. Hartwig


Ich schätzte das die Wasseroberfläche, in der sich der Lichtschein meiner Lampe schwach widerspiegelte, sich ungefähr 50 bis 60 Meter unter mir befand. Doch die Überprüfung mittels Lichtlot (Elektrode an einem Maßband die beim Eintauchen ins Wasser eine Lampe aufleuchten lässt) ergab ein ganz anderes Ergebnis - wie man sich doch verschätzen kann - der Karstwasserspiegel befand sich real in 96,5 m Tiefe.


Foto Ple-Br-7: A. Hartwig


Somit war klar das es sich wohl wirklich um den von Firma Angers, im Jahre 1937, vertieften Brunnen handelt. Auch war jetzt erklärbar, weswegen es zu den oberen Metern (0 bis - 100 m Tiefe) von Seiten der Bohrfirma keine technischen noch geologischen Angaben gab. Der Schachtbrunnen wurde sicherlich 1937 mit einem schlagenden Verfahren, am Seil hängender Fallmeißel und Greifer, abgeteuft. Es konnte somit nur das wirklich geförderte Bohrgut geologisch angesprochen und beschreiben werden, weil vom oberen alten Bereich kein Material an die Hochflächenoberfläche gelangte. Mir kam beim spektakulären Blick, in den alten Schachtbrunnen, gleich der sagenumwobene und legendäre Brunnen der Plesse in den Sinn. Wird er doch häufig in Sagen und Legenden, sowie in alten und neueren schriftlichen Aufzeichnungen erwähnt. Nur auffinden konnte man ihn bis heute nicht, da die Angaben zur Lage sehr vage sind. Die einzigen Lagebeschreibungen die mir aus schriftliche Aufzeichnungen bekannt sind, lauten wie folgt (Zitat aus [1]):

…) Das mittlere Torhaus, einst Burgmannenwohnung, führt in den Mittelhof hinüber, der wichtige

Wirtschaftseinrichtungen der Burg aufwies: denn tiefen, jetzt verschütteten Brunnen mit der

Wasserkunst, das Backhaus und die Stallungen für die Esel. (...


ein weiteres Zitat jüngerem Datums (Zitat aus [2]):

...) Man erzählt sich Geheimnisvolles über >>die Plesse<<. So heißt es, der Burgbrunnen habe eine unglaubliche, nicht vorstellbare Tiefe. Ob das stimmt? Es darf bezweifelt werden, hier, unweit der Deutschen Märchenstraße, wo so manches nur eine schöne Geschichte ist. (...


Zur Geschichte des Plessebrunnens und der Burg/en:

Ich denke nicht, dass man den Brunnen anzweifeln und zu den Märchen, Legenden und Sagen zählen muss, sondern nur dessen bisher in der heutigen Zeit angenommene Lage. So wird z.B. in einer der alten Niederschriften (Letzner 1559, siehe unten) sehr ausführlich auf einen Brunnen in Zusammenhang mit der Plesse hingewiesen, allerdings ist dort auch noch von einen >>subtilen Lußt-Häuslein auf alten Plesse<< und >>Finkenheerd<< die Rede. Ob mit der >>alten Plesse<< wirklich der Standort der heutigen Burg Plesse gemeint ist, erscheint mir fraglich. Die heutige Burg Plesse hoch über Eddigehausen, rechts die Muschelkalkhochfläche des Plesseforstes


Foto Ple-Br-8: A. Hartwig


Mit Lusthaus war in jener Zeit im allgemeinen eine Art Garten- bzw. Wochenendhaus gemeint, was zum geselligen und vergnüglichen Aufenthalt diente. Und mit Finkenheerd (= Vogelherd) ein Platz benannt, an den Vögel gelockt wurden, damit man sie dort mit einen Schlagnetz fangen konnte. Ich

glaube daher nicht, dass es sich bei dem Standort der heutigen Burg Plesse und der >>alten Pless/e<< um den gleichen Ort handelt. Auch auf einem Wochenendhaus (z.B. Jagdhütte) brauchte man Wasser zum Trinken, dies gab es am Standort der Burg Plesse mit Sicherheit von Natur aus nicht, aber im Umfeld von Deppoldshausen (vermutl. Siedlungsplatz >>alten Pless/e<<) treten durchaus kleine Schichtfugenquellen an der Grenze Obere- zu Mittleren Muschelkalk aus. Solche Schichtquellen treten gehäuft an den unteren Böschungen der kleinen Kuppen aus Trochitenkalk (untere Folge des Oberen Muschelkalk / mo1) aus, z.B. im Umfeld des heutigen Deppoldshausen, Nikolausberg, Roringen, Herberhausen usw. Die Quellen sind allerdings überwiegend nicht sehr ergiebig und bilden häufig nur Hungerbrunnen (im Sommer, Herbst trockenfallend). Die Quellen auf der >>alte/n Pless/e << lockten höchstwahrscheinlich auch Vögel zum Baden und Trinken an, was den Platz wohl auch als >>Finkenheerd<< (= Vogelherd) attraktiv gemacht haben dürfte.

Der Name >>Plesse<< ist vermutlich abgeleitet von Blässe, was soviel wie weißer bzw. heller Stirnfleck oder Blöße bedeutet. Nun darf man sich alte Ortsnamen in damaliger Zeit nicht als feststehenden Begriff vorstellen, sonder vielmehr als Herkunftsbeschreibung. Wenn damals jemand nach seiner Herkunft gefragt wurde, gab er i.d.R. nur eine Beschreibung, ab woher er herkommt , z.B. „ich wohne am hohen Ufer“, oder mundartlich „am han over“. Der Ortsname >>Hannover<< entstand wahrscheinlich so (Zitat aus [8]). Ebenso könnte in damaliger Zeit Jemand in der Leineniederung nach seiner Herkunft gefragt worden sein, worauf er eventuell geantwortet hat, „er komme oben von der Hochfläche, vom Berge mit der Blässe“ (= Plesse). Immerhin waren sicherlich auch schon damals die Kalkfelsen von weiten sichtbar, und ein Jeder der näheren Region wusste wo der Gefragte her kam. Manche Sprachforscher deuten den Begriff >>Plesse<< deswegen auch gleich als >>weißer bzw. heller Berg<<. Oder aber der Name bezieht sich auf Blöße, was im übertragenen Sinn Lichtung im großen Wald (Langforst, Pleßforst - siehe unten) bedeuten kann. Einige andere Forscher behaupten allerdings, dass die Bezeichnung einer vorgermanischen Namenschicht angehöre [6]. In einem sind sich die Forscher aber einig, die Burg erhielt keinen neuen Namen, sondern man übertrug nur die Flurbezeichnung bzw. den Namen der Gegend oder der des Berges auf die Burg.

Doch jetzt zurück zu den Schriften, die den legendären Burgbrunnen erwähnen. Die nachfolgenden zitierten Manuskripte stammen aus der Zeit, als der Brunnen noch in Betrieb war bzw. noch genutzt wurde. Eine der Beschreibungen verfasste der Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg im Jahre 1641, er schrieb folgendes (Zitat aus [6]):

...) Ist ein Reiches Baronatus undt von unterschiedtlichen sehr alten, doch großen Raumbs undt mit

allerley zu einem solchen berghaus nötigen commoditeten wohl versehen. Hatt auch einen sehr

tieffen durch den Fels gehauenen Brunnen, undt Ostenwerts gegen dem waldt oder eben des berges

eien tiefen in Felß gebrochenen graben, Westwerts. (...


Ob der Landgraf hiermit eine Lagebeschreibung des Brunnens abgibt, darf dahin gestellt sein.

Eventuell meint er mit >>commoditeten<< nur Besitztümer der Burg, in diesem Fall, dass sich auch ein Brunnen im Burgeigentum befindet. Für Commoditeten würde man heute zu Hochdeutsch Kommandit sagen, womit im Geschäfts-Deutsch eine Zweigstelle oder Filiale gemeint ist. Zur Zeit des Landgrafen könnte hiermit auch das spekulative Vorwerk >>alten Pless/e<< (siehe unten) gemeint sein. Ein Vorwerk hat man immer als Teil der eigentlichen Befestigungsanlage angesehen. Somit wäre es nicht verwunderlich, das lebensnotwendiges Inventar (z.B. Brunnen) als >>commoditeten<< (Kommandit) mit erwähnt wurde, auch wenn es sich selbst nicht auf der eigentlichen Burg befand. Manchmal besaßen die Vorwerke auch einen eigenen Brunnen [10]. Doch jetzt zu einer der älteren Überlieferungen (Letzner 1559), die mich darin bestärken, dass der heutige Standort der Burg nicht mit dem alten Standort übereinstimmen muss (Zitat aus [3]):


...) Ist das kleine doch ganz subtile Lußt-Häuslein auf alten Plesse / da der alte Herr seine

Finkenheerd gehalten / gebauet. Wie hoch nun das Hause Plesse (Nach Besehen des Augenscheins)

gelegen / hat man doch das selbst auf dem Schlosse einen gesunden und klaren Brunnen gehabt /

welcher freilich mit großer Mühe und unkosten / durch den hohen und gewaltigen steinern Felß hat

müssen gehauen werden (... ...) Zu vielgemeldten Brunn aber hat man auf dem Hause Plesse / so

man hat dessen gebrauchen wollen / ein sonderlich Gebäu und Haus einer Scheuern nicht unähnlich das Bornhaus genandt / haben und halten müssen / darinnen ein sehr grosses Rad gehangen mit einem grossen Eimer / Ketten und Seil / und haben täglich erliche Männer in bemeldtem Rade gehen / und den Eimer mit Wasser mit grosser Mühe herauf treten müssen. Und habe ich in der Zeit die Leute oftmals über nichts mehr klagen hören / als daß zu Plesse sein beschwerlicherer Dienst und Fröhen sey / als das Wasser treten. Als aber dieser alte Herren Stam durch den Tode verloschen und abgegangen / hat man aus vielbemeldten überaus tieffen Brunnen das Wasser viel leichter herauf zu ziehen ein ander Bornhaus angeleget und gemachet. Und ist das alte Bornhaus ganz und gar hinweg genommen worden / und damit das Orts der Platz und Raum in vielen erweitert / und wiederum an desselben statt ein ander gar kleines und zierliches Bornhäußlein gesezet / mit einer soonderbahren Kunst (= Pumpe) zugerichtet / also daß nur ein Mann ohne grosse Mühe und mit halber Arbeit die Notdurfft Wasser herauf ziehen kann. (....


Zuerst möchte ich Letzners erste Sätze sinnbildlich übersetzen, so wie ich sie deute.

>> Das kleine aber feine (lat. subtil = HD fein, kompliziert) Jagdschlösschen (Lust-Häuslein = Wochenendhaus) auf der „Alten Plesse“, ist an dem Platz gebaut, wo der alte Herr - früher – Vögel gejagt hat. Welches nach Schätzungen auf der gleichen Niveau (Meereshöhe / m NN) gelegen ist, wie das Haus Plesse (Bez. für festen Wohnsitz der Herren von Plesse, die Burg Plesse). Auf dem (Jagd)-Schloss hat man schon einen gesunden und klaren Brunnen gehabt, der unter großer Mühe und hohen Kosten tief in den Felsen hinab getrieben wurde<<


Ich lese hierin, dass Letzner zwei verschiedene Orte beschreibt. Mit dem >>Hause Plesse<< ist die heutige (Hoch-) Burg Plesse gemeint, der damalige Wohn- und Herrschaftssitz der sog. Edelherren von Plesse. Und mit dem >>subtilen Lußt-Häuslein<< meint Letzner meiner Meinung nach ein kleines schön anzusehendes (Jagd)-Schloss, welches nur noch der Jagd und dem Vergnügen diente. Deswegen als >>Lußt-Häuslein auf alten Plesse<< genannt. Vormals war das Schloss eventuell mal der erste Wohnsitz der Edelherren von Plesse (ehemals >>Schwanringe<< aus Höckelheim) im Pleßforst, als noch keine Befestigungsanlagen gebraucht wurden. Hiergegen spricht allerdings eventuell eine Zeichnung aus dem Jahr 1580, auf der die heutige Burg Plesse als >>Schloß Pleeß<< beschriftet ist, und der Ort Bovenden mit >>Schloß und Dorf Bouenten<< [6]. Allerdings war das Herrengeschlecht von Plesse zu der Zeit (1571) schon ausgestorben, wodurch die Zuordnung und Benennung Burg, Schloß etc. durcheinander gekommen sein kann.

Ob der Chronist Letzner sich bei seinen Angaben auf eigenen Beobachtungen, oder nur auf mündlichen Überlieferungen bzw. Berichten verlassen hat, ist aus der mir vorliegenden Schrift nicht ersichtlich. Ich vermute aber, dass er sich auch nur auf mündlichen Berichten von Zeitgenossen stützte, da er von den >>vielgemeldten<< Brunnen spricht - was sicherlich im übertragenen Sinn soviel bedeutet, wie das ein Jeder der Region über den doch für damalig Zeit recht spektakulär tiefen Brunnen gesprochen hat. Die mündlichen Berichte könnten zur Verwechslung von der >>Burg Plesse<< und zu der von mir angenommenen Siedlung >>alten Pless/e<< (heutiges Deppoldshausen) geführt haben. So kann man selbst schon im „Kleinen Plesseführe“ [6] folgenden Wortlaut nachlesen:

...) Es ist sogar erwogen worden, ob die 1015 an Paderborn geschenkte Burg lagemäßig überhaupt

identisch sein müsse mit der späteren Burg Plesse, oder ob nicht vielmehr ein Vorgängerbau im

Gebiet des Plesseforstes gemeint sein könnte. (...


Meine Idee, dass es vor der heutigen Burg Plesse schon einen älteren Wohnsitz der Edelherren von Plesse (o. Haus bzw. Jagdschloss) an einem anderen Standort gegeben haben könnte, ist somit nicht neu. Neben den bisher genannten Argumenten gibt es noch einen weiteren Hinweis aus dem Jahr 1830, wo es wie folgt heißt (Zitat aus [18]):

...)Bovenden gehörte ehedem zur Herrschaft Plesse und einer der Beamten ist noch jetzt

Lehnskommissär für die Herrrschaft, Eine halbe Stunde vom Flecken liegt die schöne Ruine der alten Plesse; ein Dorf Plesse bei Deppoldshausen kömmt noch im 15. Jahrhundetrt vor. Die Burg wurde bis ins 16. Jahrhundert wohnbar erhalten(...

Der von uns am 5. Dez. 2006 wieder entdeckte tiefe Schachtbrunnen bestärkt mich in der Idee, denn zwei solch tiefe Brunnen wird man wohl schon aus Kostengründen nicht abgeteuft haben. Auch müsste man sich dann die Frage stellen, warum es über den Burg-Brunnen so viele Sagen und Legenden gibt, über den Deppoldshäuser (>>alte/n Pless/e<<) Brunnen aber nicht. Der Deppoldshäuser Brunnen war mit Sicherheit zu jener Zeit, dank seiner großen Teufe von 100 Meter, sehr spektakulär und nicht ganz alltäglich. Zumal, weil zu seinem Abteufen mit ziemlicher Sicherheit Bergleute gebraucht wurden, die durch ihre seltsame Erscheinung (i.d.R. von kleiner Statur bzw. Zwergewüchsigkeit) zum Gerede der Leute geführt haben mögen. Die Bergleute, die wahrscheinlich aus dem nahen Harz kamen, führten wohl zu der Plesse-Sage >>Das stille Volk zu Plesse<< (siehe Ende des Artikels, Interpretation der Sage).


Die frühe Siedlung >>alte/n Pless/e<< (Finkenheerd / Lust-Häuslein / Dorf Plesse) könnte später dann für einige Zeit als Vorwerk der Burg Plesse ausgebaut worden sein, um sich gegen feindlich Gesinnte zu schützen, die über der ansonsten leicht einnehmbaren Hochfläche (Pleßforst, Plessewald) kommen konnten. Ein Burg-Vorwerk war ein Vorbau bzw. vorgelagerter Ort, der eine Zufahrt oder aber ein Torweg der eigentlichen Befestigung (Burg, Schloß, Kloster etc.) schützen sollte. Ein Vorwerk bestand meistens mindestens aus einem befestigten Turm, manchmal waren die Vorwerke aber auch schon selbst so groß wie eine Burg [11]. Es kann sich also durchaus schon vor der Burg Plesse, eine Siedlung, genannt Pless/e auf der Hochfläche befunden haben. Vielleicht handelte es sich hierbei um ein schlossartiges Gebäude (Letzner spricht noch vom Schloß, Lust-Häuslein), welches den Herren von Plesse (vorher Schwanringe) nicht mehr genügend Schutz bei Streitigkeiten mit den Nachbarn (Herren von Hardenberg) bot oder als dauerhafter Verwaltungs- und Herrschaftssitz zu klein war. Weswegen sie auf ausgesetzter Stelle, eine neue größere Hochburg errichteten ließen. Eventuell gibt die Sage „Die weißen Hirsche von der Plesse - Eine Brunnensage“ auch einen weiteren Hinweis auf die vertrackte Situation und den Verbleib der alten Plesse, die in der Sage mal Schloß und mal Burg genannt wird. Doch jetzt ein Zitat aus der Sage [4], wo es wie folgt heißt:

...)Um Mitternacht erhob sich der fremde Sänger, dem man Herberge bewilligt hatte, von seiner

Lagerstätte, schlich sich zum Schlafplatz des jungen Ehepares, erstach die Frau, steckte dann das

Schloß in Brand, eilte auf den Burghof zum Brunnen und stürzte sich hinein. Die Burg stand bald in

hellen Flammen, und die Bewohner eilten vor Schreck ins Freie.(...

Das Abrennen des alten Schlosses (Burg) könnte der Anlass gewesen sein, an einer sicheren Stelle eine neue wehrhafte „Hochburg“ zu errichten. Am Standort des alten Schlosses (Burg) wurde darauf vielleicht nur noch ein kleines Vorwerk mit Brunnenhaus errichtet. Für die neue Hochburg Plesse war für deren Standortentscheidung wahrscheinlich deren strategische und sichere Lage, von drei Seiten durch steile Berg- bzw. Felshänge von Natur aus geschützte, entscheidender als die Möglichkeit einen Brunnen abteufen zu können. Auch die weite Sicht ins Vorland mit den Handelswegen, war mit Sicherheit ein weiteres entscheidendes Kriterium die Burg an dieser ausgesetzten Stelle zu bauen. Dieser Blick von der Burg Plesse in die Talniederung der Leine mag die strategische Lage verdeutlichen

 

Foto Ple-Br-9: A. Hartwig, Burg Plesse 1713 – Öffentliche Infotafel mit Ortsplan in Eddigehausen (Original: J. Meier: Origines Plessenes – älteste bekannte Abb. der Burgruine Plesse aus dem Jahr 1713)


 

Foto Ple-Br-10: A. Hartwig


Die Wasserversorgung für etwaige Belagerung konnte auch mit Regen- bzw. Speicherzisternen für einige Zeit überbrückt werden. So baute man auf der neuen Hochburg wahrscheinlich anstelle eines neuen Brunnens, den man ja schon auf der >>alten Pless/e<< (heute vermutl. Deppoldshausen) hatte, nur Speicherzisternen. Zur Unterscheidung der beiden herrschaftliche Gebäudekomplexe sprach der Volksmund dann vielleicht von dem >>Lust-Häußlein auf alten Pless<< (Schloß, Lustschloß etc.) und von der Burg Plesse (neue Hochburg). Nach der wechselvollen Geschichte - Dreißigjähriger Krieg, verlassen der Ortschaft, (vermutlich wegen Wassermangel [1]), Wüstung, Eigentumswechsel, Pest usw. - kann der ursprüngliche Name >>alten Pless/e<< dann verloren gegangen sein. Die Siedlung Deppoldshausen (>>alten Plesse / Dorf Plesse<<) wurde wohl erstmals Ende des 13. Jahrhunderts aufgegeben [1/14], zu der Zeit als vermutlich seit circa 200 Jahre parallel schon die heutige Burg Plesse als Herrschafts- und Verwaltungsmittelpunkt bestand. Wodurch das >>Lust- Häuslein (Schloß) alten Plesse<< höchstwahrscheinlich in laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung verloren hat, da die Herren von Höckelheim (Schwanringe) nun (12. Jh.) gänzlich von Ihren alten Herrschaftssitz Höckelheim auf die vermutlich neu errichtete (Hoch-) Burg Plesse zogen und sich ab der Zeit „Edelherren von Plesse“ nannten. Da sie jetzt nur noch ein Steinwurf weit von ihrem alten Wochenendhaus (Lust-Häußlein alten Plesse / Vogelheerd) auf der Hochfläche des Pleßwaldes wohnten, verlor das Lust-Häuslein vermutlich fast gänzlich an Bedeutung für sie, und wurde wahrscheinlich nur noch als Lehen verpachtet. Als das Kloster Weende im 14 Jahrhundert einen Hauptteil des Dorfes und der Gemarkung erlangte, soll der Ort schon gänzlich verlassen gewesen sein. Nach erneuter Nutzung von Weende aus, verödeten die Felder bald wieder bis ins 18 . Jahrhundert hinein, erst dann wurden sie wieder urbar gemacht [1]. In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wurde die Burg Plesse mehr oder weniger aufgegeben und der Verwaltungssitz 1660 ins „Alte Amtshaus“ nach Bovenden verlegt. Da in dieser Zeit die Burg verfiel und bedeutungslos wurde, ging höchstwahrscheinlich auch das Wissen von der Lage des Brunnens gänzlich verloren, zumal die Siedlung >>alte/n Pless/e<< nun schon längst Wüstung war. In der Folge hielt sich im regionalen Volksmund vermutlich nur die mündliche Überlieferung, dass die Edelherren von Plesse in Besitz eines tiefen Brunnens gewesen sind. Diese Volkswissen wurde sicherlich in Laufe der Zeit phantastisch ausgeschmückt und führte zur verklärten Ansicht das der Brunnen sich auf der (neuen Hoch-) Burg Plesse befunden hat. Kurze Zeit nach Aufgabe der Burg Plesse kam es zur Wiederbesiedelung der Wüstung >>alte/n Pless/e, die nach gängiger Meinung vom Kloster Weende aus Anfang des 14. Jahrhunderts geschah ([1] siehe auch oben). Hierbei kann dann der neue Ortsname Deppoldshausen geprägt worden sein, eventuell bewußt, um jegliche Verdachtsmomente das die ehemalige Wüstung einmal zur Herrschaft der von Plesse gehörte, in Vergessenheit gelangen zu lassen. Zumal immer wieder die Welfen Besitzansprüche an das ehemalige Herrschaftsgebiet der Edelherren von Plesse beanspruchen wollten, aber erst 1816 auf dem Wiener-Kongreß ging der Besitz der Burg von Hessen an die Welfen.


Es gab noch einen weiteren Grund sich von den hessischen Besitztümer deutlich abzugrenzen, nämlich das dort das reformierte und nicht das lutherische Glaubensbekenntnis gelebt wurde.

Erst ab der Zeit um 1815 (1829-1832) gelingt eine zweifelsfreie geographische Zuordnung der Orte, Gemarkungen und Forste, da zu der Zeit eine erste topographische Landesaufnahme erfolgte [15]. Ob aber dort noch die älteren volkstümlichen Flurnamen aus längst vergangenen Zeiten übernommen wurden, ist fraglich da sie auch nur zur Verwirrung geführt hätten. Die Karten wurden immer für die Gegenwart, nicht für die Vergangenheit gefertigt. So erscheint auf jener Karte [15] nicht einmal die kleinste Andeutung von Pleßwald oder Plesse Forst. Erst auf einem späteren Kartenwerk aus dem Jahr 1910 [16] taucht der Name „Pleßforst“ wieder auf, auf dieser Karte sind sogar zwei Brunnen in der Nähe von Deppoldshausen eingetragen. Einer circa 140 m südwestlich vom heutgen Gutsgebäude entfernt, und der andere circa 800 m westlich, unterhalb des sog. Osterberges.


Der von uns wieder gefundene sehr tiefe Schachtbrunnen direkt im Innenhof des Gutes Deppoldshausen ist allerdings nicht eingetragen, was bedeuten kann das er inzwischen in Vergessenheit gelangt war. Der Ort (Deppoldshausen) wurde vermutlich mit der Endung „-hausen“ und nicht „-rode“ benannt, weil es sich um eine uralte Siedlungsstätte handelte und nicht erst Wald für die Neubesiedelung gerodet werden musste. Normalerweise wurden Ortsnamen mit der Endung „-hausen“ in der Zeit zwischen 6. bis ins 11. Jahrhundert geprägt (Zeit d. Frankenherrschaft), und die mit der Endung „-rode“ um 1200. Es gibt aber auch Ausnahmen, selbst im späteren Mittelalter wurden noch Ortsnamen mit der Endung „-hausen“ geprägt [1]. Als sprachlich verkürzte bzw. abgeschliffene Form wurde anstelle der Endung „-hausen“, auch manchmal nur „-sen“ oder „-se“ angehängt. So könnte die Bezeichnung „Plesse“ somit auch auf einen sehr alten Siedlungsplatz hinweisen, bei welchem sich der Name aus der gebräuchlichen Flurbezeichnung „Pleß / Pless“ und der Endung „-se“ der Ortsname zusammen setzt. Doch jetzt zurück zur Wiederbesiedlung der Wüstung. Vermutlich fanden die neuen Siedler ein recht offenes Gelände, mit verdreischten Äckern und alter verfallener Bausubstanz im Bereich der ehemaligen Siedlung vor, keinen alten Baumbestand bzw. Wald. Die Gebäude von Deppoldshausen in der heutigen Form, wurden erst seit 1779 nach und nach errichtet.


Foto Ple-Br-11: A. Hartwig


Foto Ple-Br-12: A. Hartwig


Im 19. Jahrhundert wurde Deppoldshausen letztendlich von der Klosterkammer (Allgemeine Hannoverschen Klosterfonds) gekauft, wodurch der Ort erst dann zum Vorwerk des Klosters Weende und Eigentum der Klosterkammer wurde [1/14].


Erste Hinweise in Bezug auf die Burg Plesse und deren Herrengeschlecht findet man in einer Niederschrift der Gebrüder Grimm, die jene Legende der Schwanringe zu Plesse (ehemals Edelherren von Höckelheim) schriftlich festhielten. In einer Grimmschen Niederschrift [5] über >>Die Schwanringe zu Plesse<< ist beschrieben, wie es erst nach 892 zum Burgenbau kam. Erst als eine Fehde zwischen den verschiedenen Herrengeschlechtern ausbrach, soll es zum Burgenbau gekommen sein. Bei der einen Burg handelt es sich um Burg Hardenberg (o. Beverstein / Herren von Hardenberg bzw. von Rode)


Foto Ple-Br-13: A. Hartwig

 

 

Foto Ple-Br-14: A. Hartwig


und bei der anderen um eine Burg im Langforst oder auch Plessewald (Peßwald bzw. Plessforst) genannt. Vorher 892 gab es im Langforts bzw. Plessewald wohl keine Burg. Auch diese Legende kann im Kern aussagen, dass sich im Langforst eine Siedlung befand, die >>Ples-se<< genannt wurde.


Foto Ple-Br-15: A. Hartwig


Foto Ple-Br-16: A. Hartwig


Der oben von mir zitierte Letzner gilt als zuverlässiger Zeitzeuge der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, das macht sein Manuskript diesbezüglich auch zu einen der wenigen wirklich sicheren Aufzeichnungen aus jener Zeit [4]. In den alten schriftlichen Aufzeichnungen wird von einem Brunnen mit Tretrad (vor 1536) berichtet und von einer Reparatur der Anlage, welche circa bis 1571 gedauert haben soll. Auch vom Umbau der Brunnenanlage unter hessischer Ägide (nach 1571), sowie von der Umrüstung des Brunnens mit Pumpe (vor 1613, Tod Letzners) kann man lesen. Über die Lage wo sich der Brunnen auf der Burg (Schloß) befunden haben soll, macht Letzner allerdings keine schriftlichen Angaben - auch nicht darüber, wo sich das sog. >>subtile Lust-Häußlein auf alten Plesse<< stehen soll [4]. Auch der Landgraf Moritz von Hessen hat auf seinen eigentlich sehr genauen Federzeichnungen der heutigen Hochburg Plesse (1624) keinen Brunnen, Brunnenhaus noch Bornhaus eingezeichnet. Was ein weiteres Indiz dafür sein könnte, dass sich der Brunnen nicht direkt auf dem eigentlichen Gelände der heutigen Hochburg Plesse (Schloß) befand. Erfaßte der hessische Landgraf doch bei anderen Aufzeichnungen hessischer Burgen i.d.R. sehr detailgetreu die entsprechenden Wasserhebevorrichtungen, Brunnen und Bornhäuser. Hätte es einen Brunnen direkt auf der heutigen Hochburg Plesse gegeben, dann wäre er sicherlich ganz in seinem Stil auch auf den entsprechenden Zeichnungen eingetragen. Für diese Zeit (spätes 16. Jh.) gilt die Burg Plesse als eine der am besten durch Zeichnungen und Abbildungen dokumentierten Burganlagen in Niedersachsen [6], warum sollte dann auf den doch recht detaillierten Zeichnungen gerade der Brunnen nicht dargestellt sein. Zumal ein Brunnenhaus für ein Bauwerk dieser Tiefe sicherlich nicht ganz unscheinbar gewesen sein dürfte, wie die Abbildung der Burg Scharzfeld uns veranschaulichen mag. Brunnenbauwerk der Burg Scharzfeld 1735 Quelle: Ausstellungsschautafel auf der Burgruine Plesse am 25.09.2005

 

 

Foto Ple-Br-17: A. Hartwig


Auch in den sehr umfangreichen und detaillierten Gebäude-, Raum-, Inventar- u. Personallisten von 1570-1630 [9/6] taucht kein Brunnen, Brunnenhaus oder Bornhaus auf. Warum sollte man dort eine so lebenswichtiges Bauwerk nicht mit aufführen, wo doch viel profanere Räume oder Gebäude, wie z.B. eine Rumpelkammer, Erwähnung finden. Meine Vermutung ist daher, das es sich beim >>Lust-Häußlein auf alten Plesse<< um eine Gebäude (Schloß, Jagdschloß) gehandelt hat, welches auf dem Gelände das heutige Gutsgehöft Deppoldshausen gestanden hat. Höchstwahrscheinlich ist der Siedlungsplatz Deppoldshausen wesentlich älter als die heutige (Hoch-) Burg Plesse, und die Siedlung wurde damals >>Ples-se<< genannt (siehe oben).


Das der Brunnen keine Legende ist, darüber geben auch nachfolgende Niederschriften einen sicheren Hinweis, aber die Lage bleibt weiterhin ungewiß. So droht man am 19. Sep. 1624 den Amtmann Bertold Winter das man ihn >> wegen eines ungefertigten brunenbauwes ufm haus Ples<< quasi strafversetzen will. Da Deppoldshausen vermutlich Vorwerk der Burg Plesse war, somit unmittelbarer Versorgungseinrichtung der Burg, die damals allgemein noch als Schloß bezeichnet wurde, könnte mit dem >>haus Ples<< auch das Vorwerk gemeint gewesen sein. Weitere sichere Hinweise auf einen vorhandenen Brunnen geben Übergabeverhandlungen unter den gegnerischen Parteien des Dreißigjährigen Krieges, am 22. Mai 1627, dort ist der Brunnen Gegenstand von Verhandlungen. Ein Punkt der Verhandlungen ist das abgenutztes Seil des Brunnens, weil die Nutzbarkeit des Brunnens vom Seil abhängt. Am 6. und 15. Dezember 1629 werden die Kosten für das neue Seil dann auf 58 Einwohner von Bovenden anteilig aufgeteilt. Die Neubeschaffung und der Preis von über 20 Thaler für das Seil, geben auch einen indirekten Hinweis auf die erhebliche Tiefe die der Brunnen gehabt haben muss. Für „normale“ Seile werden in jener Zeit etwas weniger als ein Thaler verlangt [6]. Geht man in der Leineniederung von einer durchschnittlichen Brunnentiefe von 5 Metern aus, dann erhält man über den Seil-Preis eine Brunnentiefe von circa 100 Meter. Was ziemlich exakt mit dem Brunnen überein kommt, der von uns am 5. Dez. 2006 in Deppoldshausen wieder entdeckt wurde. Hatte er doch vor der Vertiefung durch die Firma Angers, genau die Tiefe von 100 Meter.


Für die Zeit vor 1500 sind archäologisch bzw. am Baubefund auf der (Hoch-) Burg Plesse im Bereich der Kapelle, Marstall (= Reisigenstall: Pferde- u. Maultierstall) und Mittelhof nur Zisternen nachweisbar - eine Filterzisterne (vor 1180) und eine sog. Tankzisterne (2. Hälfte 12. Jh.) [4]. Die Tankzisterne könnte schon dafür sprechen, dass von anderswo Trinkwasser herangeschafft wurde.

 


Abb. Ple-Br-18 / Plessehochfläche 3D-Reliefmodell – Entwurf A. Hartwig basierend auf Blatt 4325 u. 4425, digitale Topographische Karten Niedersachsen/Bremen, M. 1 : 50.000, Version 3.0, Stand 2000, Eine Serie der deutschen Landesvermessung (LGN)


Nur aufgefangenes Regenwasser alleine, ist auf lange Dauer kein gutes Trinkwasser da ihm lebenswichtige Mineral- u. Spurenelemente fehlen. Es ist sicherlich sehr unwahrscheinlich, das mühsam benötigtes Wasser vom Vorwerk Eddigehausen den steilen Berganstieg über 150 Höhenmeter rauf geschafft wurde. Hier ist wesentlich wahrscheinlicher, das dass benötigte Wasser über die Hochfläche, z.B. mittels Ochsen- oder Eselkarren, zur (Hoch-) Burg Plesse gebracht wurde. Müssen hier doch nur circa 40 Höhenmeter über recht sanfter Steigung, bei einer Entfernung von 2,46 km überwunden werden. Heute wird der Weg noch als >>Mistweg<< bezeichnet, was eventuell daher rührt das früher über diesen Weg auch der auf der (Hoch-) Burg Plesse anfallende Mist zu den Äckern des Vorwerks Deppoldshausen / >>alten Plesse<< gebracht wurde fraglich.

Verlauf des Mistweges von der Hochburg Plesse (heutige Burg Plesse) zum Ort Deppoldshausen (vermutl. Alten Plesse / Dorf Plesse).


Abb. Ple-Br-19 / Karte bearbeitet durch A. Hartwig / Quelle: Öffentliche Wanderkartentafel am Parkplatz „Waldsterben-Lehrpfad“, Wanderkarte Plesse/Reyershausen, Flecken Bovenden


Zur geologischen Situation (Quelle [1, 4 u. 14]): Auch die Geologische Situation macht auf dem Bergsporn von circa 50 m Breite, auf dem die (Hoch-) Burg Plesse errichtet ist, einen Brunnen eher unwahrscheinlich. Im Bergsporn unter der Burg Plesse befindet sich der erste Stauhorizont in etwa zwischen 35-50 m Tiefe, auf der Grenzschicht Oberer Buntsandstein (so / Röt / bunte Schiefertone) zum Unteren Muschelkalk (mu 1). Es muss aber wohl davon ausgegangen werden, dass dieser Stauhorizont im Bereich der Plesse nicht ausreichen würde um einen Brunnen mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Das Einzugsgebiet an dieser Stelle erscheint noch zu klein für eine genügende Grundwasserneubildung, wir befinden uns hier quasi Auf dem Giebel (höchste Punkt) des Daches, nicht im Bereich der Regenrinne (tiefste Punkt) wo sich das meiste Wasser sammelt. Die Schichtgrenze befindet sich unterhalb der (Höhen-) Burg Plesse circa 50 m höher als unterhalb von Deppoldshausen, was bewirkt das versickerndes Wasser auf diesem Horizont in Richtung des Einfallen abfließt. Circa 50-65 m tiefer (~ 100 m u. d. Oberfl.), im Bereich der Röt-Gipsverkarstung, wäre erstmals mit reichhaltigerem Wasservorkommen zu rechnen. Aber dank

der Verkarstungswege (wasserführende Höhlen) im Röt-Gips, wäre es nicht sicher das man gerade einen dieser Höhlengänge treffen würde, bzw. das genau unter der (Hoch-) Burg Plesse eine der Wasseradern (Höhlen) verläuft. Auch ist dies nicht unbedingt ein sicherer Horizont, da sich die Höhlenbahnen im lösungsfreudigen Röt-Gips „ständig“ ändern können, zumal wir uns hier vermutlich im frei fließenden (vadosen) Grundwasser-Bereich befinden. Einen wirklich sicheren Grundwasserhorizont treffen wir im Bereich der Plesse erst in circa 150 m Tiefe unter der Oberfläche an, im Mittleren Buntsandstein, der den Quellhorizont von der Verwerfungsquelle Mariaspring bildet.


Foto Ple-Br-20: A. Hartwig


Anders sieht es hingegen im Bereich von Deppoldshausen aus, hier befindet sich die Grenze Oberer Buntsandstein (Röt / so) zum Unteren Muschelkalk (mu 1) ungefähr in 100 m Tiefe, dort wo der Deppoldshäuser Brunnen, vor der 1937 erfolgten Vertiefung, endete. Der Deppoldshäuser Brunnen liegt quasi im Zentrum, bzw. der Achse einer Muldenzone, die begrenzt wird durch die Jeidental- und Uhlenloch-Störungszone (Deppeldshäuser Schlucht). Bildlich gesehen, um den Vergleich mit einem Dach erneut aufzugreifen, im Bereich der Regenrinne. Also dort, wo das meiste Wasser zusammen läuft. Allerdings kann auch dort nicht mit einem dauerhaften ergiebigen Wasserkörper gerechnet werden, weil das Wasser trotz der erheblichen Tiefe immer noch ca. 80 m über dem Quellaustritt Weendespring und ca. 50 m über Mariaspring liegt. Aus dem Grund muss dort sicherlich noch mit einem relativ frei fließenden (vados), dem Gesteinsschichtfallen folgenden Karstwasser (in korrosiv erweiterten Klüften fließend) gerechnet werden. Dies würde auch erklären, warum die Siedlung Deppoldshausen (alten Ples-se) zwischenzeitlich, vermutlich wegen Wassermangel aufgegeben wurde und lange Zeit eine Wüstung war. Der Brunnen reichte halt nicht in den ständig (tiefphreatischer Horizont) oder periodisch (seichtphreatischer Horizont) überstauten Karstwasserkörper hinein. Schaut man genau auf die Karte, dann stellt man fest, dass der Brunnen genau am Kreuzungspunkt der Jeidental- (NNO-Richtung) und Innigetal-Störung (WWS-Richtung) angelegt ist. Also dort, wo im Berg mit der größten Klüftungsdichte, Verkarstung (Höhlenbildung) gerechnet werden muss. Ich denke der Brunnenansatzpunkt wurde durch genaue geländemorphologische Beobachtungen und mittels Wünschelrute von den damaligen Brunnenerbauern (Bergmänner) ausgesucht, um keine Panne, bei so großen Aufwand zu erleben. So war das in der Zeit gängige Vorgehensweise, z.B. auch um Erz zu finden. Im bedeutendsten Montanwissenschftlichen Werk (Bergbauwissenschaften) aus dem Jahr 1556, der „De Re Metallica Libri XII“, kann folgendes nachgelesen werden (Zitat aus [12]):


...) Die verborgenen und tief liegenden Erzgänge aber suchen wir mit Hilfe von Kunstregeln auf, und zwar richten wir unser Augenmerk in erster Linie auf die sprudelnden Wasser der Quellen, die von den Gängen nicht weit entfernt sein können, da das Wasser ihren Spalten entspringt.( ... ...) Auch die Bodenverhältnisse sind zu berücksichtigen, denn sie sind die Ursache dafür, daß sowohl die Gänge mehr oder weniger von Erde bedeckt, als auch die Geschiebe weit oder weniger weit

fortgewälzt worden sind. Die Gänge, die auf diese Weise gefunden werden, pflegen die Bergleute

Geschiebegänge zu nennen.( ... ...) Über die Wünschelrute bestehen unter den Bergleuten viel und

große Meinungsverschiedenheiten, denn die einen sagen, sie sei ihnen beim Aufsuchen der Gänge

von größtem Nutzen gewesen, andere verneinen es. (... ...) Nun schreiten sie hierhin und dorthin,

kreuz und quer durch die Gebirgsgegenden, Wie sie sagen, soll die Rute, sobald sie den Fuß über

einem Gang niedersetzen, sich sofort nach unten drehen und richten und ihnen dadurch den Gang

anzeigen. (...


So gehen Karstkundler (Wissenschaft der Höhlenentstehung und ihrer Landschaften) auch heute noch vor. Wenn man ein Höhlensystem (Gang, Wasserader etc.) im inneren eines Bergmassives sucht, schaut man zuerst wo sich eine Quelle befindet. Erst wenn man die Quellen kennt, hält man Ausschau nach eventuell trocken gefallene Hungerbrunnen (periodisch schüttende Quellen) oder nach Schachtzustiege (offene Klüfte) in Verlängerung der Störungszone an welcher die Quelle angelegt ist (siehe Beispiele unter [17]). Übertragen wir das in der „De Re Metallica Libre XII“ gelesene in die Gegend um die heutige (Hoch-)Burg Plesse, dann ist Mariaspring das sprudelnde Wasser der Quelle, der Ausgangspunkt jeder weiteren Suche. Das Inningtal der Ausbiß des Ganges (Kluft, Klüfte, Störung usw.) an der Geländeoberfläche, der bis zu dem Ansatzpunktes des Brunnens auf der Hochfläche des Pleßforstes (Plessewald) von den Bergleuten vermutlich verfolgt wurde. Schon sind wir bei einer weiteren mystischen Sage des Plesse-Brunnens, nach der von Brunnen bis zum Mariaspring ein geheimer Gang führen soll – so die Sage, bzw. die Überleiferung [6]. Unter geheim verstand man in damaliger Zeit auch versteckt, verborgen, nicht für jeder Mann ersichtlich. Der Wassergang, bzw. die Wasserader (Mariaspring – Inningtal – Deppoldshausen / >>alten Pless/e<<) war zur Zeit des Brunnenbaus mit Sicherheit nicht für jedem Bürger ersichtlich, sondern nur dem kundigen Bergmann mit der nötigen Erfahrung. Somit war es im übertragenden Sinn ein geheimer Gang. Was ein Gang nach bergbaulichem Verständnis ist, kann ein jeder für sich selbst, am obigen Zitat aus jener Zeit, beantworten. Mit wohl ziemlicher Sicherheit ist hiermit ein Gang, bzw. Kluft oder Störungszone im bergbaulichen Sinn gemeint, kein Gang der durch Menschenhand geschaffen wurde und den man leibhaftig begehen kann. Mann stelle sich in damaliger Zeit die Vorprospektion zum Brunnenabteufen vor, das die Bergleute auch mal ein Gasthaus aufsuchten und am Tisch unter sich davon sprachen, dass sie einen durchgängigen Gang von Mariaspring bis zum geplanten Brunnen gefunden haben, und dies jemand vom gemeinen Volk am Nachbartisch in Suff hörte – was wird er wohl unter seines Gleichen weiter erzählt haben!? Schnell ist die Kunde von einen geheimen Gang, von Brunnen bis nach Mariaspring, im Volksmund im Umlauf. Das Gerücht wurde dann wahrscheinlich nach dem Prinzip „Stille Post“, von Mund zu Mund, über lange Zeit weiter gegeben. So entstehen Sagen und Legenden, auf der Basis von Mißverständnissen mit einem Kern Wahrheit. Auch auf der Basis von schriftlicher Überlieferung könnte das Mißverständnis beruhen, wird doch das lateinische >>vena profunda<< ins Hochdeutsche i.d.R. einfach nur mit >>Gang<< übersetzt. Mit >>vena profunda<<, könnten die Plesse-Bergleute aber auch Vene oder sinnbildlich Ader (=Wasserader) gemeint haben. Also eine Wasserader, die sich von Mariaspring bis unter die Pleßforst-Hochfläche geländemorphologisch oder mittels Wünschelrute verfolgen lies. Das ist jedenfalls meine Interpretation des „geheimen Ganges von Mariaspring zum Plessebrunnen“.


Der unterirdische Gang im ehemaligen Burg-Vorwerk Eddigehausen: Bei meinen ganzen quergedachten Theorien und Spekulationen darf ich natürlich den in Eddigehausen gefundenen unterirdischen Gang nicht unerwähnt lassen, der zwischen der Kirche und dem Domänenwohnhaus (Nr. 14) bei Arbeiten 1802 im Röt-Gipssteinbruch angeschnitten wurde. Nachfolgend ein paar Fots von den Röt-Gipsfelsen bei Eddigehausen, mit teilweise verbrochenen Gipsabbauen.


Foto Ple-Br-21: A. Hartwig


Foto Ple-Br-22: A. Hartwig


Foto Ple-Br-23: A. Hartwig


Verdächtig finde ich nur, dass der Gang im Hangschutt bzw. Fließerdenbereich mit Stollenausbauten erhalten ist, in Richtung Plesse, im Festgestein aber nur (noch) wenige Meter (1,6 m) offen steht. Eigentlich dürfte man erwarten, dass der Gang im Festgestein wesentlich länger offen steht, als im lockern Hangbereich. Eventuell wurde er aber auch nur begonnen in den Fels vorzutreiben, und niemals fertiggestellt. Ob es sich bei dem Gang um den sagenumwobenen Gang zur Burg Plesse handelt/e, wer weiß es? Über der Tür des Zuganges sollen folgende Kürzel >>LVCIHN<< eingekerbt gewesen sein, diese Inschrift soll bis heute nicht entziffert sein (siehe nachfolgende Abbildung). Mit viel Phantasie könnte die Inschrift „LVCIHN“ über der Tür meiner Meinung nach folgendes im lateinischen bedeuten: >>.Liber vena cumulata ianuae habitare novis<< Im Bergbau und Hüttenwesen ist mit >>vena cumulata<< Stock oder Stockwerk im Sinne von Gang-Etage gemeint [12]. Im übertragenem Sinn könnte die Inschrift also folgendes Aussagen: „Freie (untere) Gangetage Zugang zum neuen Wohnsitz (Haus)“. Dies könnte wiederum ein verschlüsselter Hinweis darauf gewesen sein, dass sich hinter der Tür ein frei durchgehender Gang zum neuen Haus der Edellherren von Plesse befindet. Diese Interpretation ist natürlich auch nur phantasievolle Spekulation von mir, so wie die oben zum Thema Gang (Geheim im Sinne des Bergmannes). Wie auch immer, zumindest gibt es Gründe dafür, das die Sage um den geheimnisvollen Gang sicherlich nicht aus der Luft gegriffen ist


Abb. Ple-Br-24 / Der unterirdische Gang in Eddigehausen - Quelle: Elerd, U., Last, M. (1993): Kleiner Plesseführer, Flecken Bovenden / Landkreis Göttingen, Herausgegeben vom Flecken Bovenden, Red. Plesse-Archiv, 7. Aufl., S. 28-29, ISBN 3- 88453-804-1


Auch Untersuchungen mit einem sogenannten Georadar konnten zwar den Gang in Eddigehausen nachweisen, aber auf der heutigen Ruine der Hochbrug Plesse kein eindeutiges Ergebnis bzgl. der Lage des Burgbrunnens zeigen.

 

Abb. Ple-Br. 25 / Der unterirdische Gang bei Eddigehausen mit dem Georadar lokalisiert - Quelle: Infotafel auf der Burgruine Plesse am 25.09.2005 Schautafel, Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben / GGA


Abb. Ple-Br 26 / Nachweis eines unterirdischen Gewölbes (?) auf der heutigen Hochburg Plesse - Quelle: Infotafel auf der Burgruine Plesse am 25.09.2005, Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben / GGA


Foto Ple-Br-27 A. Hartwig / Ausstellung des verwendeten Georadars auf der Plesse am 25.09.2005 , Info-Stand des Institutes für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben / GGA


Interpretation der Sage >>Das stille Volk zu Plesse<< [7]: Die bei der Abteufung des Brunnens dort lagernden Bergmänner haben vermutlich zu der Sage >>Das stille Volk zu Plesse<< geführt. Jene Bergleute müssen ja schon einige Zeit am Ort >>alten Ples-se<< (vermutl. Heutiges Deppoldshausen) gesiedelt und gelebt haben, um den Brunnen von 100 m Tiefe nieder zu bringen. So fängt die Sage mit folgenden Worten an:


>>Auf dem hessischen Bergschloß Plesse sind im Felsen mancherlei Quellen, Brunnen, Schluchten

und Höhlen, wo der Sage nach Zwerge wohnen und hausen sollen. Die man das stille Volk nennt.<<

 

So könnten die Zwerge in der Sage ein Hinweis auf die Bergleute sein, kommt es doch in anderen Bergbaugegenden auch zu Sagen und Märchen mit Zwergen. Sind die Bergleute der damaligen Zeit doch i.d.R. eher kleinwüchsig (zwergwüchsig) gewesen. Auch war der Bergmann untertägig meist still, zumindest pfiffen z.B. Harzer Bergleute im Berg nicht. Pfeifen brachte nach dem Aberglauben der Bergmänner Unglück, weil hiermit dem Glauben nach der Berggeist erzürnt wurde. Dies könnte zu der Umschreibung „Stilles Volk“ geführt haben. Eventuell auch weil man tagsüber nicht viel von den Zwergen (Bergleuten) gesehen hat, waren sie doch meist Untertage. Bergleute waren nach unserem heutigen Verständnis die ersten Lohnarbeiter in der Geschichte, die schon im 16. Jahrhundert auf der rechtlichen Grundlage einer Sozialordnung arbeiteten. Sie waren schon damals durch eine Reihe von Verordnungen, die in der sogenannten Bergordnug verfaßt waren, z.B. gegen Ausbeutung und nicht geregelte Arbeitszeiten geschützt. Da alles „geregelt“ war, mußte man nicht gegen den Arbeitgeber (Herren) aufbegehren, man war somit gegen den Dienstherren schweigsam und guttätig. Sie konnten natürlich auch nach der Bergordnung leichter den Dienst bzw. die Arbeit quittieren, sofern die Dienstherrenvorgaben nicht bergordnungskonform waren. Somit dienten sie sinnbildlich nur jemanden der ihnen gefiel. Wodurch der Satz in der Sage Sinn macht, der wie folgt lautet:


>>Sie sind schweigsam und guttätig, dienen den Menschen gern, die ihnen gefallen<<


Da sie den Großteil der Zeit Untertage (im Berg), fernab der Sonne waren, war ihre Haut sicherlich

sehr Sonnenbrand gefährdet und ihre Augen sehr empfindlich gegen helles Sonnenlicht. Aus dem

Grund werden sie die Sonne gemieden, und notwendige übertägige Arbeiten in die Abendstunden

(Nacht) verrichtet haben. Was wohl mit folgenden Satz in der Sage gemeint ist:

>>Steht ihm ja etwas oben auf dem Erdboden zu verrichten, so wird das Geschäft nicht am Tage, sondern bei der Nacht vorgenommen<<.

Man könnte einen Teil der Sage aber auch folgendermaßen interpretieren: Vielleicht hat auch so manches Weib der Bergleute aus der Geldnot heraus, sich als sogenannte Hübschlerin (Hure) ein paar Thaler dazu verdient, um die hungrigen Mäuler der vielen Kinder zu stopfen. So heißt es in der Sage:

>>Sie sind schweigsam und guttätig, dienen den Menschen gern, die ihnen gefallen<<


und an anderer Stelle


>>Steht ihm ja etwas oben auf dem Erdboden zu verrichten, so wird das Geschäft nicht am Tage, sondern bei der Nacht vorgenommen<<.


Mit „schweigsam“ könnte gemeint sein, dass sie sich dem sie besuchenden Freiern (Herren = Menschen) gegenüber diskret verhielten. Mit „guttätig“ könnten die eigentlichen Liebesdienste gemeint sein, die vorrangig bei Nacht verrichtet wurden. In jener und späterer Zeit war es durchaus üblich, dass sich verheiratete Frauen dem finanziell bessergestellten Herren (Amtmann, Bürger etc.) als Hübschlerin anboten, somit die ansonsten dürftige Haushaltskasse aufbesserten.


Fazit: Ob jemals geklärt wird ob es sich beim Deppoldshäuser Brunnen um den alten sagenumwobenen Plessebrunnen handelt möchte ich in Frage stellen, weil mit großer Wahrscheinlichkeit eventuelle archäologisch relevante Fundstücke an der ehemaligen Brunnensohle mit der Brunnenvertiefung im Jahre 1937 verloren gegangen sein dürften. Eventuell könnten nur alte Initialen oder sogenannte Gedingezeichen (Aufzeichnung über Fördermengen), sofern irgendwo im Brunnen vorhanden, Aufschluß hierüber geben. Aber wie schwierig eventuelle Inschriften zu deuten sein können, zeigt uns ja das Beispiel der Einkerbungen in der Tür des unterirdischen Ganges bei der Domäne Eddigehausen (sieh oben). Aber um solche Zeichen im Brunnenbauwerk zu finden, müsste der Brunnen erst mal befahren (am Seil abseilend / SR-Technik) und gründlich untersucht werden.



Stand 2007

Stand 2008


Am Winterwochenende 22./23.11.2008 wollten wir (Höhlen- und Karstforscher der ArGeKH e. V.) endlich, der Sache Plessebrunnen, Wort wörtlich auf dem Grund gehen.


Foto Ple-Br-28: S. Wielert


Foto Ple-Br-29: S. Wielert


Wir hatten extra die kalte Jahreszeit für die Aktion „Plessebrunnen“ gewählt, da wir hofften das alleine durch absackende kalte Luft der „Plessebrunnen“ durch die enge Zustiegsöffnung mit frischer Luft belüftet wird. Somit vermeintliche matte Wetter (schlechte Luft) sich selbsttätig durch eine einsetzende dynamische Bewetterung austauscht. Hierzu versahen wir am Vorabend der Aktion, die Brunnenluke mit einer Gitterroste als Abdeckung, und hofften das sich über Nacht die Luft im Brunnenschacht komplett austauscht.


 

Foto Ple-Br-30: A. Hartwig


Am Samstag den 22.11.2008 machten wir uns dann an die Arbeit die Bühne abzusichern und mit einem Gerüstausbau zu versehen, an dem wir dann die Seile zum Abseilen sicher befestigen wollten.


Foto Ple-Br-31: S. Wielert


Foto Ple-Br-32: S. Wielert


Foto Ple-Br-33: S. Wielert


Nachdem wir die Gerüststangen oberhab der alten Eichenbohlenbühne ensprechend sicher eingebaut und verschraubt hatten, haben wir 200 m, 10 mm dickes Statik-Speleo-Seil mit geringer Dehnung eingebaut. Wir wollten ja nicht wie ein Jojo im Brunnenschacht auf und ab wippen, sondern zur Fotodokumentation Zentimeter-genau am Seil anhalten können.


Foto Ple-Br-34: S. Wielert


Die Seile hatten wir als Doppelseil eingebaut, so das immer zur gleichen Zeit zwei Personen in den Brunnenschacht einfahren bzw. abseilen konnten. Auch haben wir berücksichtigt, dass im Zweifelsfalls die Seile von oben her mittels spezieller Flaschenzugtechnik hochgezogen werden können. Letzteres, um bei einem eventuellen Unglück, z.B. Ohnmacht durch zu hoher CO2-Konzentration im Brunnenschacht, schnell eine Rettung einleiten zu können.


Foto Ple-Br-35: A. Hartwig


Foto Ple-Br-36: A. Hartwig


Nachdem wir den Durchstieg in der alten Eichenbohlenbühne groß genug geöffnet hatten, die Seile im Brunnenschacht eingehängt waren, begann ich mit dem Abseilen. U. Lüdeker blieb auf der Bühne als Sicherung- und Komunikationsposten zurück. Mit U. Lüdeker hielt ich während des Abseilens die ganze Zeit Rufkontakt.


Foto Ple-Br-37: U. Lüdeker


Mir bot sich erstmalig ein Blick von unten unter die alte Eichenbohlenbühne, die an vier daumdicke Eisenstangen aufgehangen war. Man konnte dann von unten sehen, das die Bühne noch zusätzlich, wohl nahträglich, mit Eisenwiederlagern versehen worden war.


Foto Ple-Br-38: A. Hartwig


Foto Ple-Br-39: A. Hartwig


Foto Ple-Br-40: A. Hartwig


Foto Ple-Br-41: U. Lüdeker


Zur eigenen Sicherheit führte ich ein Multi-Warn-Gasmessgerät mit, welches kontinuierlich den Sauerstoff und Stickstoffgehalt der Luft kontrollierte. Es fing dann auch bald, auf circa - 35 m Tiefe unterhalb der Bühne an ein lautes Warnsignal zu geben. Der Stickstoffgehalt der Luft war zu hoch, um weiter sicher tiefer in den Brunnenschacht abzuseilen.


Foto Ple-Br-42: A. Hartwig


Somit war klar, die Gitterroste und die kalte Nachtluft hat nicht genügend für einen Luftaustausch gesorgt. Ich musste also der Sicherheit zur Liebe wieder ausfahren, und begann daher sofort mit den Steigklemmen am Seil mit dem Aufstieg. Die Aktion war vorerst im Brunnen beendet, so das ich recht schnell wieder an der Geländeoberfläche zurück war.


Foto Ple-Br-43: A. Hartwig


Foto Ple-Br-44: A. Hartwig


Anschließend schmiedeten wir einen Plan wie wir das Problem mit dem zu hohen Stickstoffgehalt lösen können. Wir entschlossen uns einen 100 m langen Schlauch von einem Baumarkt in Göttingen zu besorgen, um diesen dann den Nachmittag und über Nacht in den Brunnen einzuhängen. Gesagt getan, nach circa zwei Stunden hing der Schlauch im Brunnenschacht. Oben schlossen wir dann einen Industriestaubsauger an, und ließen die ganze Bewetterungskonstruktion bis zum nächsten Tag die schlechte Luft von unten aus circa 93 m Tiefe absaugen. Wir hatten grob das Volumen vom Brunnenschacht berechnet, und anhand der Saugleistung des Staubsaugers die Zeit bestimmt, wie lange der Sauger mindestens laufen muss um die Luft 1 x komplett auszutauschen. Am nächsten Tag sollte der Luftaustausch nach unseren Berechnungen genügen, so das ein gefahrloses Abseilen dann möglich sein würde.


Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit einem winterlichen Ausflug zur heutigen Hochburg Plesse.


Foto Ple-Br-45: A. Hartwig


Am nächsten Tag, Sonntag den 23.11.2008 seilten J. Strahlendorf und ich (A. Hartwig) uns auch gleich früh morgens in den Plessebrunnen ab, auf den nachfolgenden Fotos ist schön der grüne Schlauch zu sehen, den wir zum absaugen der matten Wetter (schlechte Luft, zu hoher Stickstoffgehalt) am Vortag in den Brunnenschacht eingehängt hatten.


Foto Ple-Br-46: A. Hartwig


Foto Ple-Br-47: A. Hartwig


Beim Abseilen in die Tiefe des Brunnenschachtes wurde mir klar, dass wir uns in den größten durchgängigen und zugänglichen geologischen Aufschluss befanden, den es im Landkreis Göttingen im Muschelkalk gibt. Wir konnten schön die dünnen Schichten und Bankungen des Muschelkalkes über den ganzen Gebirgsstock des Muschelkalk-Plateaus sehen. Immer entlang an unserem grünen Absaugschlauch, seilten wir hängend am 10 mm Seil in die Tiefe hinab.


Foto Ple-Br-48: A. Hartwig


Auch der „geheime Gang“, bzw. die Kluft an der die Bergleute (das stille Volk zu Plesse) ganz offensichtlich den Brunnen entlang in die Tiefe abgeteuft haben, war über die gesamte Abseilstrecke mehr oder weniger gut zu sehen. Diese Kluft haben die Bergleute sicherlich bevor sie ans Abteufen des Plessebrunnens gingen, an der Geländeoberfläche mittels morphologischer Beobachtungen und Wünschelrute gesucht und gefunden.


Foto Ple-Br-49: A. Hartwig


Teilweise öffnete sich die Kluft auf ungefähr Faustbreite (ca. 10 cm Brete), leider nicht zu befahrbaren (bergmännisch = begehbar) Höhlengängen, sowie wir es im Stillen gehofft hatte.


Foto Ple-Br-50: A. Hartwig


Foto Ple-Br-51: A. Hartwig


Foto Ple-Br-52: A. Hartwig


In größerer Tiefe wurde die Schichten des Muschelkalkes teilweise stark durch Kalksinter überdeckt, ein Zeichen das in der Kluft durch Kohlensäure Kalk korrosiv gelöst wird, und hier im Brunnenschacht durch Verdunstung wieder ausgefällt.


Foto Ple-Br-53: A. Hartwig


Die verschiedenen Muschelkalkschichten waren wirklich sehr schön zu sehen, so seilten wir auch an den sogenannten Gelb-Kalken vorbei. Sehr schön sichtbar die Schichtgrenze und warum die Gelbkalke so heißen.


Foto Ple-Br-54: A. Hartwig


Foto Ple-Br-55: A. Hartwig


In circa 80 m Tiefe erblickten wir zu unserem Erstaunen ein altes rostiges Eisenrohr, wohl eine alte Pumpensteigleitung. Vermutlich aus der Zeit, als der Plessebrunnen von 100 m auf 130 m im Jahr 1937 vertieft wurde.


Foto Ple-Br-56: A. Hartwig


Foto Ple-Br-57: A. Hartwig


Einige Meter über der Grundwasseroberfläche endete unser Absaugschlauch. Bis zum Schlauchende war die Luft im Brunnenschacht durch unser Absaugen gut, das mitgeführte Multi-Warn-Gasmessgerät hatte nicht einmal gemeckert. Kaum seilte ich (A. Hartwig) am Schlauchende vorbei, fing das Multi-Warn-Gasmessgerät fürchterlich an zu piepen. Die Stickstoffkonzentration nahm zusehends zu, aber überstieg ein Segen nicht eine wirklich kritische Konzentration. So konnte ich für kurze Zeit zur Grundwasseroberfläche abseilen und mich dort umsehen.


Foto Ple-Br-58: A. Hartwig


Foto Ple-Br-59: A. Hartwig


An der Grundwasseroberfläche schwamm leider recht viel Zivilisationsmüll, zum Glück kein gefährlicher Müll. Der Müll stammt aus der Zeit als die Brunnenstube oberhalb der Bühne für eine alte Güllegrube gehalten wurde, und die Vorbesitzer (Bauern) des heutigen Besitzers diese als willkommenen Müllschlucker für alte kaputte Dinge nutzten – frei nach dem Motto: „aus dem Auge, aus dem Sinn!“. Leider ein immer wieder beobachtete Masche des Menschens :-(


Foto Ple-Br-60: A. Hartwig


Foto Ple-Br-61: A. Hartwig


Trotz alledem hatte sich das Abseilen bis hier unten gelohnt, waren doch hier unten eindeutige Beweise dafür zu finden das der (Plesse-)brunnen bergmännisch abgeteuft (Bergmännisch = abgetieft) wurde. Wir haben alte in die Brunnenwandung eingelassene Balkenwiederlager gefunden und auch Schrämmspuren von Schlägel und Eisen (bergmännisch = Hammer und Meißel). Beides eindeutige Beweise das der Brunnen bergmännisch angelegt wurde und nicht bohrtechnisch!


Foto Ple-Br-62: A. Hartwig


Foto Ple-Br-63: A. Hartwig


Foto Ple-Br-64: A. Hartwig


Foto Ple-Br-65: A. Hartwig


Aber es wurden von uns auch Schleif- und Schrammspuren gefunden, die wahrscheinlich aus dem Jahr 1937 stammen, als der alte bergmännisch aufgefahrene Schachtbrunnen, mittels Fallmeißel-Bohrtechnik (siehe oben) vertieft wurde.


Foto Ple-Br-66: A. Hartwig

 

So interessant wie es unten in 96 m Tiefe war, musste ich (A. Hartwig) wegen der matten Wetter, diesen Sagen-trächtigen Ort wieder verlassen. Aber die Beobachtungen die wir bei dieser Brunnenerkundung im Tiefsten des Brunnenschachtes machen durften, die Schrämmspuren, die Balkenwiederlager, die Kluft („geheimer Gang“) welche von oben bis unten den Brunnen durchzieht, bestärkt doch die Annahme das es sich bei diesen Schachtbrunnen wirklich um den in Sagen erwähnten Plessebrunnen handelt. Das man sich jegliche weitere Suche nach dem Plessebrunnen auf der heutigen Hochburg Plesse sparen kann. Es wird auf dem engen Raum des Plesse-Plateaus keine zwei solch tiefer Schachtbrunnen geben. Dann wäre auch mit ziemlicher Sicherheit in den Sagen von zwei solch tiefer Brunnen die Rede, wäre dies auf so engen Raum doch damals wie heute sehr ungewöhnlich solch kostspielige Bauwerke abzuteufen.


Beim Aufstieg am 10 mm Seil kam ich wieder am Absaugschlauchende vorbei, und das Multi-Warn-Gasmessgerät beruhigte sich wieder. Die Luft wurde wieder deutlich besser, aber trotz der kühlen frischen Luft waren die 95 m Aufstieg mit Steigklemmen am Seil schweißtreibend und anstrengend. Es war ja nirgends im Brunnenschacht eine Nische oder Sims, auf dem man sich hätte kurz erholen und ausruhen können.


Foto Ple-Br-67: A. Hartwig


Foto Ple-Br-68: A. Hartwig


Als ich den Übergang anstehendes Gestein (Muschelkalk-Fels) zu der aufgesetzten Brunnenmauerung erreicht hatte, wußte ich, ich hab es gleichgeschafft.


Foto Ple-Br-69: A. Hartwig


Endlich, nach dem anstrengenden Aufstieg am Seil, zurück an der Geländeoberfläche :-)


Foto Ple-Br-70: S. Wielert


Der Wirtchaftshof (Vorwerk) der Hochburg Plesse, später die Domäne Eddigehausen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eddigehausen

 

 

Foto Ple-Br-71: A. Hartwig


Autor: Andreas Hartwig / E-Mail: a.hartwig@hoko-data.de

 

Quellen:

[1] - Deppe, A., Troe, H. (1956): Der Göttinger Wald und seine Umgebung, Ein landschafts- und

siedlungskundlicher Überblick mit Hinweisen für heimatkundliche Wanderungen, Beiträge zur Heimatkunde

Südniedersachsens, Herausgegeben von der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft des Stadt- und

Landkreises Göttingen, Heft 5, Heinz Reise – Verlag – Göttingen

[2] - Plesse-Archiv, Rathausplatz 1, 37120 Bovenden,

citywerk.bovenden.de/staticsite/staticsite.php

[3] - Ausstellungsschautafel (Letzner, J. 1559: §. 10. und §. 11. Anno 1559) auf der Burgruine

Plesse am 25.09.2005

[4] - Verein Freunde der Burg Plesse e.V. (25. Sep. 2005): Schautafeln zum Thema Burgbrunnen,

Sonderausstellung auf der Plesse-Burg

[5] - Die Schwanringe zu Plesse, gutenbergspiegel.de/grimm/sagen/g546.htm

[6] - Elerd, U., Last, M. (1993): Kleiner Plesseführer, Flecken Bovenden/Landkreis Göttingen, Herausgegeben

vom Flecken Bovenden, Red. Plesse-Archiv, 7. Aufl., S. 28-29, ISBN 3-88453-804-1

[7] - nach zu lesen im Internet z.B. unter:

gutenberg.spiegel.de/grimm/sagen/g030.html

www.showcaves.com/german/explain/Literature/Plesse.html

www.wissen-im-netz.info/mineral/legend/04.html

[8] - www.onomastik.com/on_ortsnamen.php

[9] - www.deutsche-wein-

strasse.de/Panorama/Nortweiler/Freizeit_Nortweiler/Berwartstein/berwartstein/html

11] - www.burgenreich.de/erklärungen.html

[12] - Agricola, G. (1556): Zweites Buch: Von der Aufnahme des Bergbaues, Drittes Buch: Von den Gängen,

Klüften und Gesteinsschichten, De Re Metallica Libri XII – Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen,

MDCCCXXVIII, übersetztes Deutsches Werk aus dem Jahr 1928, In Kommission: VDI-Verlag GmbH / Berlin,

fourierverlag, ISBN 3-932412-31-1

[13] - Liessmann, W. (1997): Soziale Errungenschaften, 4.3 Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergleute,

Historischer Bergbau im Harz – Kurzführer, 2., korr. und erg. Auflage, Springer-Verlag Berlin Heidelberg,

ISBN 3-540-62930-0

[14] - Stadt Göttingen (1985): Die Burgruine Plesse / Altlandschaftsrelikte und Kulturdenkmale, Wandern in

Göttingen. Bereich Nord-Ost, Weende Nikolausberg Roringen, Textliche Erläuterungen mit Fachbeiträgen

zur: Geschichte und Landeskunde, Geologie und Geomorphologie, Vegetationskunde, Herausgeber: Stadt

Göttingen, Verlag: Göttinger Tageblatt GmbH & Co.

[15] - Gaußsche Landesaufnahme der 1815 durch Hannover erworbenen Gebiete II. Eichsfeld mit Herrsch.

Plesse und Gericht Gleichen 1829-1832, M. 1:25.000 (Orginal 1:213331/8), Veröffentl. D. Historschen

Kommision für Niedersachsen XXVIII, Kommisionsverl. und Vertrieb: Schmorl & von Seefeld, Hannover,

Herausgegeben von der Historischen Kommision für Niedersachsen, Hannover 1963

[16] - Blatt 4425, M. 1:25.000, Erstausgabe der Topographischen Karte (Meßtischblatt) Reproduziert und

herausgegeben vom Niedersächsischen Landesverwaltungsamt, Landesvermessung – Hannover, Königl.

Preuß. Landesaufnahme 1908, Herausgegeben 1910

[17] - Beispiele von Wasserhöhlen (Waseradern) die erst jüngst auf die althergebrachte Weise gefunden wurden,

findet man unter den folgende URLs:

www.muehlbachquellhoehle.de

www.wasserhoehlenforschung.de

[18] - Aus dem Plesse-Archiv / Beschreibungen der Herrschaft Plesse (Sonne, H.D.A. (1830)

Beschreibung des Königreichs Hannover, Viertes Buch: Spezielle Chorographie, München, S.

71), Bovenden aktuell, Mitteilungsblatt des Flecken Bovenden, Juni 2004, s. 23

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